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DSGVO-konforme KI-Lösung: Wie kleine Unternehmen intelligente Assistenten sinnvoll einsetzen können

Wir sind gerade dabei, für unsere Kunden ein System zu entwickeln, mit dem sie ihre eigene KI aufbauen können – ohne Spezialwissen, ohne Cloud-Verpflichtung. Was wir dabei in unserer kleinen Forschung lernen, teilen wir hier.

Mit einfachen Mitteln zur eigenen KI

Selbst mit wenig Mitteln lassen sich eigene intelligente Assistenten entwickeln. Das ermöglicht also selbst Kleinstunternehmen mächtige KI-System zu nutzen, die auf ihre Usecases und Prozesse zugeschnitten sind. Also eine künstliche Intelligenz, wie sie auch in ChatGPT steckt. Ein sogenanntes LLM – Large Language Model. Es gibt offene Modelle, sie heißen LLaMA, Mistral (Mistral: Europas Antwort auf die KI-Frage?) oder Phi. Sie sind nur Nuancen anders als ChatGPT. Mit sogenannten „Retrieval-Technologien“ und einer sauber strukturierten Wissensdatenbank, lassen sich innerhalb weniger Wochen Assistenten realisieren, die verstehen, antworten, lernen – und das alles ohne Daten in unsichere Cloudsysteme zu laden. Keine Abhängigkeit zu Amazon, Google, Microsoft und Co. Keine Abhängigkeit zu Donald Trump und die USA. Auch nicht zu China. Direkt auf deutschen oder europäischen, heimischen Servern.

Ob auf eigenem Server, in europäischer Cloud oder eingebettet in bestehende Software: Es geht. Und es geht jetzt. Wir haben es ausprobiert: Wir können so ein offenes LLM mit einer speziell vorbereiteten Wissensdatenbank so weitertrainieren, dass es zum Experte für ganz bestimmte Wissensdomänen wird. Es weiß dann nicht, wie man einen A320 landet, aber wie man das Sortiment aus Sauerteigbroten des Bäcker Hansen backt als Beispiel und kann Rückfragen dazu beantworten. Der Bäckermeister muss seine geheimen Hausrezepte nicht rausgeben und trotzdem seinen Lehrlingen das Wissen vermitteln ohne es selbst zu tun. Wertvolle Fachkraftkapazität wird freigesetzt. Viele wissen das nur noch nicht. Wir forschen selbst daran und arbeiten mit Unternehmen zusammen, die es ausprobieren – oft schneller, als sie selbst geglaubt hätten.

DSGVO-konform vom ersten Byte an

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt klare Anforderungen an Systeme, die mit personenbezogenen Daten arbeiten – dazu gehören KI-Anwendungen genauso wie klassische Software. Insbesondere relevant sind: Nur die Daten verarbeiten, die unbedingt nötig sind (Datenminimierung). Daten dürfen nur für festgelegte Zwecke genutzt werden (Zweckbindung). Nutzende müssen wissen, wie ihre Daten verarbeitet werden (Transparenz). Es muss möglich sein, Auskunft zu erhalten und Daten löschen zu lassen (Zugriffs- und Löschrechte). Daten dürfen nicht ohne weiteres in Drittstaaten (z. B. USA oder China) übertragen werden (Speicherortkontrolle).

Mit einem sogenannten Retrieval-Augmented-Generation-System (RAG) lässt sich genau das umsetzen: Die zugrunde liegenden Sprachmodelle verarbeiten keine personenbezogenen Daten direkt, sondern greifen gezielt auf interne, strukturierte Wissensquellen zu. Dadurch bleibt die Kontrolle über die Daten beim Unternehmen. Es werden keine sensiblen Informationen dauerhaft in einem Modell gespeichert, sondern temporär „herangezogen“ – und zwar innerhalb klar definierter Systeme.

Das Ganze funktioniert – wie gesagt – ohne US- oder China-Clouds. Alle Komponenten können auf europäischen, auch deutschen Servern betrieben werden. Selbst eine Installation im eigenen Hausnetz (On-Premise-Installation) ist möglich und sogar sinnvoller als die Cloud. So behalten Unternehmen jederzeit die volle Kontrolle über ihre Informationen. Kein Datenabfluss, keine rechtlichen Grauzonen. Und vor allem: keine Abstriche bei der Funktionalität.

Kehrwasser Research: Assistenten zur Selbstbedienung

Wir bei Kehrwasser Research entwickeln derzeit eine Lösung, mit der Unternehmen jeder Größe ihre Wissensbestände selbst hochladen, strukturieren und trainieren können. Innerhalb weniger Stunden entsteht daraus ein einsatzfähiger Assistent oder sogar ein Agent – eingebettet in die eigene Infrastruktur, ohne dass man ein Data Scientist sein muss.

Unsere Erfahrung: Der größte Hebel liegt nicht im „Trainieren“ der KI, sondern darin, das Wissen zugänglich zu machen. Wenn die Struktur einmal stimmt, fügt sich der Rest erstaunlich leicht zusammen.

Ein Buchladen ohne Fragen zur Verfügbarkeit

Ein Beispiel: Eine Buchhandlung, deren Mitarbeiter\:innen täglich auf dieselbe Frage antworten müssen: „Haben Sie den Titel XY da?“ Ein KI-Assistent, angebunden an das Warenwirtschaftssystem, gibt diese Auskunft 24/7 per Website oder Terminal – inklusive Standort im Laden. Warum fällt diese Aufgabe noch immer auf Menschen? Warum nutzt man qualifiziertes Personal nicht dort, wo echte Beratung gefragt ist?

Es ist schlicht eine Frage der Prioritäten. Der Fachkräftemangel ist real. Wer noch immer Menschen für Routinen einsetzt, hat den Markt falsch verstanden. Andere nutzen die Vorteile, legen Kapazität frei und verschaffen sich damit einen Vorsprung. Das ist kein Risiko, das ist eine Notwendigkeit.

Agenten für Gastronomie, Einzelhandel, Mittelstand

Gleiches gilt für Restaurants, Friseure, Apotheken, Filialketten. Ein Agent, der Termine entgegen nimmt, Bestellungen abgleicht, Personalpläne erstellt oder Urlaub verteilt, ist keine Science Fiction. Es ist Alltag – zumindest bei jenen, die sich trauen, damit zu beginnen.

Ein solcher Assistent nutzt vorhandenes Wissen (z. B. Tarifregelungen, Öffnungszeiten, Raumplanung, rechtliche Grenzen) strukturiert, um im Sinne aller Beteiligten Vorschläge zu machen. Konflikte reduzieren sich, Entscheidungen werden nachvollziehbarer, Routine schrumpft.

Wissensmanagement und Sprachschnittstelle

Viele KMU haben einen enormen Schatz an implizitem Wissen: Wie werden spezielle Dinge gemacht, was ist zu beachten, wo steht was? Ein KI-Expertensystem, der diese Informationen zugänglich macht – per Sprache, Chat oder eingebettet ins bestehende Tool – . Die Daten müssen nicht öffentlich sein, die Antworten sind es auch nicht. Aber sie sind intern abrufbar, im richtigen Moment.

Was fehlt?

Nicht das Geld. Nicht die Technologie. Und ganz sicher nicht die Fähigkeit. Was fehlt, ist der Mut zur Entscheidung. Der Wille, das eigene Unternehmen nicht mehr nach dem Gewohnten zu organisieren, sondern nach dem Wirklichen: Wo liegen heute die Pain Points? Was muss nicht mehr von Menschen gemacht werden? Wo würde ein Assistent, der nichts kostet, keine Krankheit kennt und immer da ist, echte Entlastung bringen?

Wir arbeiten mit Unternehmen, die keine Schlagzeilen brauchen – sondern Entlastung. Und wir wissen, wie man Systeme datenschutzkonform, pragmatisch und wirtschaftlich einsetzt. Wer jetzt wartet, läuft Gefahr, in wenigen Jahren erklären zu müssen, warum er es nicht früher getan hat.

Mistral: Europas Antwort auf die KI-Frage

Wer sagt eigentlich, dass die besten KI-Modelle nur aus dem Silicon Valley kommen dürfen? In Frankreich sitzt mit Mistral ein junger Anbieter, der gerade zeigt, dass die leistungsstärksten Sprachmodelle auch aus Europa kommen. Und das sogar als Open Source.

Was ist Mistral?

Mistral AI ist ein französisches Unternehmen, gegründet 2023 von ehemaligen KI-Forschern von Meta und Google DeepMind. Ihr Ziel: die Entwicklung leistungsfähiger, effizienter Sprachmodelle, die in puncto Qualität mit GPT-3.5 und teilweise GPT-4 mithalten können – aber unter einer offenen Lizenz.

Das Unternehmen hat mit Mistral 7B und Mixtral zwei Modelle veröffentlicht, die in der Open-Source-Community enorme Aufmerksamkeit erhalten haben. Sie sind kleiner als GPT-4, aber überraschend leistungsstark, gerade im Hinblick auf europäische Sprachen, auf Effizienz und auf lokale Einsatzmöglichkeiten.

Warum ist das für Unternehmen interessant?

Mistral-Modelle können auf europäischen Servern betrieben werden, ohne Anbindung an US-Clouds oder proprietäre APIs. Für Unternehmen, die Wert auf Datenschutz, Souveränität und Kostenkontrolle legen, ist das ein Gamechanger.

Man kann diese Modelle lokal trainieren, fine-tunen oder per Retrieval-Augmentation mit dem eigenen Wissen anreichern. Damit eignen sie sich hervorragend für interne Assistenten, Wissensdatenbanken, Dokumentenanalyse oder sogar für mehrsprachige Chatbots, ohne dass Daten nach Kalifornien abfließen müssen.

Mixtral: Das MoE-Prinzip

Besonders spannend ist Mixtral, ein sogenanntes Mixture-of-Experts-Modell. Das bedeutet: Statt bei jeder Anfrage das gesamte Netz zu aktivieren, werden gezielt nur einige „Expertenpfade“ genutzt. Das spart Rechenleistung und beschleunigt die Antwortzeiten, ohne auf Genauigkeit zu verzichten.

Dieses Prinzip ist vergleichbar mit GPT-4 Mixture-of-Experts von OpenAI, allerdings ist Mixtral frei verfügbar und kann von jeder Organisation heruntergeladen und betrieben werden. Für viele Anwendungsfälle ist Mixtral damit nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch auditierbarer.

Wie schneidet Mistral im Vergleich ab?

Modell Lizenz Verfügbarkeit Leistung (in Benchmarks) Hosting-Optionen Besonderheiten
GPT-4 Proprietär OpenAI only Sehr hoch Nur via API Kein Zugriff auf Modellgewicht
Claude (Anthropic) Proprietär API (eingeschränkt) Hoch Nur via API Sicherheitsfokus, keine Modellgewichte
Mistral 7B Open Source Frei verfügbar Stark (v.a. Multilingual) Lokal & Cloud Klein & effizient
Mixtral Open Source Frei verfügbar Vergleichbar mit GPT-3.5 Lokal & Cloud Mixture-of-Experts, sehr schnell

Was bedeutet das konkret?

Wer heute eine DSGVO-konforme, flexible KI-Strategie aufbauen will, kommt an Mistral kaum vorbei. Die Modelle sind leistungsstark, nachvollziehbar, datenschutzfreundlich und frei nutzbar. Vor allem Unternehmen, die eigene Sprachassistenten, interne Suche oder Agenten aufbauen wollen, können damit deutlich unabhängiger arbeiten.

Fazit

Mistral zeigt, dass europäische KI keine Wunschvorstellung ist, sondern Realität. Es braucht keine Milliardenbudgets und keine amerikanischen Serverparks, um leistungsfähige, flexible und faire KI-Systeme zu betreiben. Man muss es nur machen.

Und ja: Wir selbst arbeiten mit Mistral. Nicht weil es europäisch ist, sondern weil es gut ist.

Routine ohne Zukunft: Wie KI und Algorithmen den tertiären Wohlstand neu verteilen

Warum die großen Beratungen dasselbe Schicksal ereilen wird, wie einst die Uhrmacher, die Webstühle, die Möbelmanufakturen und Dosenhersteller


Die Industrialisierung war nie ein singuläres Ereignis, sondern eine Abfolge von Entscheidungen: Maschinen annehmen – oder von ihnen ersetzt werden. Heute steht die Wissensarbeit vor der identischen Wahl.


Als der junge Arthur Junghans 1872 aus Amerika in den Schwarzwald zurückkehrte, brachte er mehr mit als Anzug und neuen Umgangsformen. Er hatte Fließbänder gesehen, Matrizen, Stanzmaschinen – vor allem aber eine Idee: Wenn Uhrenbauteile identisch sind, muss man sie nicht mehr einzeln feilen. Schon wenige Jahre später spuckten seine Werkhallen in Schramberg Tag für Tag Tausende Wecker aus; das Ticken war der Pulsschlag einer neuen Ära.

Die Nachbarn betrachteten den rasenden Ausstoß mit Skepsis. Viele vertrauten weiter auf das handgeschnitzte Räderwerk ihrer Heimwerkstätten. Man verdiente ja noch gut daran – Holzuhren hatten in Übersee einen geradezu exotischen Reiz. Warum also riskieren, was sich bewährt hatte? So begann die unmerkliche Selbstfesselung der Schwarzwälder Uhrmacherei: ausgerechnet der eigene Erfolg wurde zur Bremse.

Wir begegnen diesem Muster heute wieder, nur dass sich die Späne nicht mehr auf Werkbänken, sondern auf Tastaturen sammeln. In Großraumbüros, Consultingetagen und Shared‑Service‑Centern entstehen Monat für Monat Abermillionen Exceltabellen, Statusfolien und Vertragsentwürfe. Ihre Hersteller – die Schreibtischhengste, Manager, Consultants – gleichen darin den Holzuhrenmeistern von einst: Sie pflegen eine aufwendige Handarbeit, die längst maschinell erledigt werden könnte.

Schon jetzt taxiert das Statistische Bundesamt den deutschen Dienstleistungssektor auf rund siebzig Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung.¹ Eine tiefere Bohrung zeigt jedoch, dass knapp die Hälfte dieses Volumens aus Tätigkeiten besteht, die wiederkehrend, regelgebunden, quantifizierbar sind – kurz: Algorithmusfutter. Die Unternehmensberatung McKinsey errechnet, dass in Verwaltung und Beratung drei bis vier von zehn Arbeitsstunden einem hohen Automatisierungsrisiko unterliegen.²

Wäre das Dienstleistungsgewerbe ein Stoffballen, es läge bereits eingelegt unter der Schneiderschere der künstlichen Intelligenz.

1. Die verdrängte Lehre der Spinning Jenny

Gut ein Jahrhundert vor Junghans ließ James Hargreaves’ Spinning Jenny das britische Handspinnrad alt aussehen. Ihre acht Spulen machten die Heimspinner, die Baumwolle geduldig zwischen den Knien drehten, über Nacht zu Traditionshütern ohne Zukunft. Die Revolution kam nicht, weil Spinner unfähig waren, sondern weil Maschinen besser skalieren als Menschen.

Dasselbe Prinzip gilt heute für die White‑collar‑Tätigkeiten, die in Firmenprospekten gern als „hochspezialisierte Leistungen“ firmieren, in Wahrheit aber routinierte Datenumschichtungen sind: Forecasts, Zeiterfassung, Zertifikats‑ und Lizenzpflege, Skill‑Mapping oder die monatliche Sammelrechnung für ein Outsourcing‑Team.

Nicht die hohe Schule des Denkens unterscheidet den Berater vom Algorithmus, sondern die Beharrlichkeit der Wiederholung. Und in der Wiederholung liegt der Keim der Automatisierung.

2. Warum Theorie und Praxis sich diesmal einig sind

Der Streit zwischen Ökonomen entzündet sich selten am Ob des Fortschritts, sondern am Wie der Verteilung. Klassik, Neoklassik, Keynesianismus, sogar marxistische Traditionen gestehen der Maschine eine enorme Wohlfahrtswirkung zu – sie zanken allenfalls darüber, wer wieviel vom Kuchen erhält. Seit Baumols berühmter Kostenkrankheit warnen Volkswirte davor, Dienstleistungen könnten inflationsgetrieben immer teurer werden, weil ihre Produktivität stagniere.³ Die digitale Maschine, die digitale Automatisierung wäre die überfällige Therapie.

Selbst die ökologische Ökonomik widerspricht nicht, dass weniger menschliche Routinearbeit Ressourcen freisetzt – wenn Energie und Rechenleistung nachhaltig gewonnen werden.

3. Die heimliche Geistesfabrik

Betritt man den Maschinenraum einer Großberatung, sieht man keine Zahnräder, hört kein Pfeifen der Dampfventile. Die Mechanik steckt in Prozessen: Offsites zur Ressourcenplanung, Gantt‑Charts für das Skill‑Inventory, tagelange Audits zum Nachtrag einer Lizenznummer. Es ist die Fabrik ohne Rauchfang, und ihr Fließband ist das PowerPoint‑Deck.

Gegen diese Fabrik richtet sich nun eine zweite, lautlosere: Cloud‑Services, die jeden Projektstatus aus Tickets generieren; Sprachmodelle, die Verträge prüfen, Summaries schreiben, Risiken gewichten; RPA‑Bots, die Rechnungen stellen und verbuchen.

Die Vorstände wissen es. Und sie wissen auch, dass eine konsequente Einführung solcher Systeme binnen Monaten zehntausende abrechenbare Stunden aus den Bilanzen tilgen würde. Was damals der Holzradmacher im Schwarzwald fürchtete – den Verlust seines Preises –, fürchten heute die Partner der Beratungsgiganten: den Einsturz ihrer Tagessatzpyramide.

Also wird retardiert: Pilotprojekte scheitern „wegen Change‑Management“, Chatbots landen „aus Compliance‑Gründen“ in der Schublade, das Self‑Service‑Portal bleibt Beta.

4. Der absehbare Kollaps

Historisch endet diese Taktik stets gleich. Der Markt wartet nicht auf die Bedenkenträger. Junghans’ Wecker verdrängten die Kuckucksuhren, Fords Fließband das Karosseriewerk der Kutschbauer.⁴ Heute entstehen Beratungen wie Kehrwasser mit 90 Prozent Backendautomatisierung und einem Personalstamm, der mehr Produktmanager als Power‑Point‑Architekten kennt.

Sie liefern in einer Woche, wofür klassische Player drei verbuchen. Ihr Angebot: Ergebnis statt Aufwand. Auftraggeber haben kein nostalgisches Verhältnis zu Stundenzetteln; sie kaufen Problemlösung.

Mit jedem automatisierten Prozentpunkt sinkt die Eintrittshürde für neue Konkurrenten. Längst bieten Startups automatisierte Forecasting‑Engines zur Miete, schaffen digitale Skillzwillinge für faire Beurteilungen von Mitarbeitern, lassen Complianceprüfungen im Hintergrund laufen. Die Big Four hoffen, diese Tools in ihre Portfolien integrieren zu können – ohne die bestehende Belegschaft zu verprellen. Es ist, als hätte ein Schwarzwälder Meister 1880 einfach eine Spinning Jenny in die Stube gestellt und gehofft, damit den Charme der Handarbeit zu bewahren.

5. Der soziale Boomerang

Wird der Wandel dennoch vollzogen, kommt er ruckartig. Dann entlässt eine Beratung zehntausende Mitarbeiter, der Aktienkurs sackt ab, Schlagzeilen von „Sozialkahlschlag“ machen die Runde. Vertrauen, einst teuer eingekauft, verpufft in Empörung. Genau diese Furcht hält heute viele Führungsetagen davon ab, ernsthaft zu automatisieren – und verlängert so nur das Leiden.

Man vergisst: Auch im Schwarzwald war es nicht die Maschine, die den sozialen Schmerz verursachte, sondern das Zögern. Hätte man früher rationalisiert, wären Umschulungen möglich gewesen; stattdessen kollabierte eine ganze Region binnen weniger Jahre.

6. Ein anderer Ausgang ist möglich

Der tertiäre Sektor muß nicht in die Verelendung rutschen. Maschinen schaffen Wohlstand, wenn man sie in den Dienst des Menschen stellt. Was heute an White‑collar‑Routinen verschwindet, setzt Köpfe für echte Problemlösung frei: Pflege, Bildung, Energiewende. Doch das verlangt Mut: Gewinne neu zu definieren, Geschäftsmodelle radikal umzubauen, Tagessätze gegen Lizenzgebühren zu tauschen.

Die Wahl ist dieselbe wie 1872: Man kann die Fließbänder zerschlagen oder sie bauen. Wer sie baut, definiert die Zukunft der Arbeit. Wer zögert, schreibt nostalgische Fußnoten in den Geschäftsbericht – und findet seine Produkte später im Museumsshop.


Quellen & weiterführende Literatur

  1. Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen 2023 (BIP nach Wirtschaftsbereichen).
  2. McKinsey Global Institute: Harnessing Automation for a Future That Works, 2022.
  3. William J. Baumol: The Cost Disease, Yale University Press 2012. Wikipedia:
  4. Die Erfindung des Schlachtplans. Archiviert vom Original am 3. April 2015; abgerufen am 17. Februar 2022.

Weiterführende Literatur

Pacts: Kostenloses Controlling Tool für Projekte und Startups

Das Controlling Tool „Pacts“ ist eine Onlineanwendung speziell für Startups und Gründer konzipiert, die den Zustand ihres Unternehmens jetzt und in der Zukunft im Blick behalten wollen, ohne eigens Controller dazu einstellen zu müssen. Startups und Projektteams müssen auf den Cent genau planen um die oft knappen Mittel optimal ausnutzen zu können. Eine konventionelle Controllingsoftware ist oft überdimensioniert, nur von konventionell geschulten Controllern nutzbar, obwohl die Fragen des Gründers oder Teamleads oft einfach sind: Was kommt rein, was geht raus, was kann ich mir leisten, wann ist mein Budget aufgebraucht und welche Szenarien in der Zukunft sind möglich?

Pacts ist eine professionelle Software explizit konzipiert für diesen Zweck. Sie kann dabei helfen, den Überblick über Budgets, Ausgaben und die allgemeine finanzielle Gesundheit zu behalten. Eine solche Lösung ist die App „Pacts“, eine SaaS mit einer einzigartigen Value Proposition als der einzige wirklich kostenlose Finanzplaner für Teams.

Die Value Proposition von Pacts liegt auf der Hand: Es handelt sich um eine 100% kostenlose Controlling-App, die es einfach macht, Budgets zu planen, Ausgaben zu verfolgen und das Startup bzw. Unternehmen mit nur wenigen Klicks zu durchleuchten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Doch welche konkreten Vorteile und Nutzen bietet eine solche App für Startups und Projektteams?

Konkrete Vorteile für Startups, Unternehmen und Projektteams

  1. Echtzeitvergleich: Pacts ermöglicht es den Nutzern, Kosten und Einnahmen jeder Geschäftsaktivität in Echtzeit zu planen und zu vergleichen. Dies schafft Vertrauen in die finanzielle Situation und ermöglicht eine genaue Ausrichtung an den tatsächlichen Zahlen.
  2. Risikoerkennung: Versteckte Risiken können solide Unternehmen gefährden und besonders für kleine und fragile Unternehmen, insbesondere Startups, das Aus bedeuten. Pacts hilft dabei, Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
  3. Genauer Blick auf die finanzielle Gesundheit: Pacts ermöglicht es, Vertrauen in den eigenen Finanzplan zu gewinnen. Wie lange kann das Startup durchhalten? Mit welchen Metriken können wertvolle Maßnahmen abgeleitet werden? Eine genaue Einschätzung der finanziellen Situation ist unerlässlich, um rechtzeitig reagieren und handeln zu können.
  4. Steigerung der Rentabilität: Pacts liefert einfache, leicht verständliche Analysen, um Möglichkeiten zur Kostensenkung und Gewinnsteigerung aufzuzeigen. Durch die Nutzung dieser Erkenntnisse können Startups und Projektteams ihre Rentabilität verbessern und effektive Maßnahmen ergreifen.

Darüber hinaus bietet Pacts eine Vielzahl weiterer nützlicher Funktionen, darunter:

  • Kostenübersicht auf einen Blick: Alle Kosten werden übersichtlich dargestellt, sodass kein Detail übersehen wird.
  • Analyse der Einnahmenströme: Pacts ermöglicht es, die verschiedenen Einnahmequellen detailliert zu analysieren und zu optimieren.
  • Automatisch generierte Echtzeitprognosen: Durch automatisch generierte Prognosen behalten Startups und Projektteams immer den Überblick über die zukünftige finanzielle Entwicklung.
  • Innovative und intuitive Dateneingabe: Die App vereinfacht die Dateneingabe und sorgt für eine benutzerfreundliche Erfahrung.
  • Vergleich von Plan und Realität: Mit Pacts können Nutzer ihre geplanten Zahlen direkt mit den tatsächlichen Daten vergleichen und Abweichungen erkennen.
  • Zusammenfassende und wöchentliche Berichte: Pacts ermöglicht es, Zusammenfassungen und wöchent

liche Berichte zu generieren, um den aktuellen Stand und die Fortschritte im Projektcontrolling zu verfolgen.

  • Speichern und Teilen von Berichten: Berichte können gespeichert, geteilt und mit anderen Teammitgliedern oder relevanten Stakeholdern geteilt werden.
  • Drucken und Exportieren von Daten: Pacts bietet die Möglichkeit, Daten in verschiedenen Formaten wie PDF, Excel oder CSV zu drucken und zu exportieren.

Automatisiertes Projektcontrolling, wie es Pacts ermöglicht, ist für Startups und Projektteams unverzichtbar. Es hilft ihnen dabei, ihre Finanzen im Blick zu behalten, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu handeln sowie die Rentabilität ihres Unternehmens zu steigern. Mit intuitiven Funktionen und Echtzeitdaten bietet Pacts eine kostenlose Lösung, die Teams dabei unterstützt, Budgets zu planen, Ausgaben zu kontrollieren und das Unternehmen erfolgreich zu führen. Investieren Sie in eine zuverlässige Controlling-App wie Pacts, um den finanziellen Erfolg Ihres Startups oder Projekts zu gewährleisten.

  1. Verwalten von Projektausgaben: Pacts ermöglicht es den Nutzern, Projektausgaben effizient zu verwalten. Durch eine klare Übersicht über die Kosten können Budgetüberschreitungen vermieden und eine bessere Ressourcenallokation gewährleistet werden.
  2. Teamkollaboration: Die App fördert die Zusammenarbeit im Team, indem sie es den Mitgliedern ermöglicht, gemeinsam an Budgets und Finanzplänen zu arbeiten. Jeder kann seine Beiträge einbringen und Änderungen in Echtzeit verfolgen, was die Effizienz und Genauigkeit der Planung verbessert.
  3. Skalierbarkeit: Pacts wächst mit den Bedürfnissen des Unternehmens. Es ist skalierbar und kann sowohl von kleinen Startups als auch von größeren Projektteams genutzt werden. Die App passt sich an die wachsenden Anforderungen an und bietet die Flexibilität, mit dem Unternehmen mitzuwachsen.
  4. Zeitersparnis: Durch die Automatisierung von Budgetplanung, Spesenverfolgung und Finanzkontrolle spart Pacts wertvolle Zeit für Startups und Projektteams. Routineaufgaben werden vereinfacht, sodass sich die Mitarbeiter auf strategische Entscheidungen und die Weiterentwicklung des Unternehmens konzentrieren können.
  5. Transparente Berichterstattung: Mit Pacts können aussagekräftige Berichte erstellt werden, die einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens bieten. Diese Berichte können einfach geteilt werden, um Stakeholder, Investoren oder andere relevante Parteien über den finanziellen Status zu informieren.
  6. Kosteneinsparungen: Da Pacts als kostenlose Controlling-App angeboten wird, entfallen zusätzliche Kosten für die Anschaffung einer teuren Softwarelösung. Startups und Projektteams können ihr Budget effektiv verwalten, ohne dabei hohe Ausgaben für Controlling-Tools zu tätigen.

Pacts bietet somit eine umfassende Lösung für Startups und Projektteams, um ihre Finanzen zu planen, zu überwachen und zu kontrollieren. Durch den Einsatz dieser automatisierten Controlling-App können sie ihre finanzielle Gesundheit verbessern, Risiken minimieren und die Rentabilität steigern. Mit Echtzeitdaten, intuitiver Benutzeroberfläche und einer Vielzahl nützlicher Funktionen ist Pacts ein unverzichtbares Werkzeug für jedes Startup oder Projektteam, das den Erfolg und das Wachstum vorantreiben möchte. Investieren Sie in Pacts und erleben Sie die Vorteile einer effektiven finanziellen Planung und Kontrolle für Ihr Unternehmen.

In einer Zeit, in der finanzielle Ressourcen für Startups und Projektteams entscheidend sind, ist ein effektives Projektcontrolling unerlässlich. Die Automatisierung dieses Prozesses mit einer benutzerfreundlichen und kostengünstigen Lösung wie Pacts ermöglicht es Unternehmen, ihre Finanzen im Blick zu behalten, Risiken zu erkennen und ihre Rentabilität zu steigern.

Controlling Tool zeitgemäß: Echtzeitvergleich, Szenarien, AI

Durch die Verwendung von Pacts profitieren Startups und Projektteams von einem Echtzeitvergleich ihrer Kosten und Einnahmen, der Identifizierung versteckter Risiken, einer genauen Einschätzung ihrer finanziellen Gesundheit und der Möglichkeit, die Rentabilität zu verbessern. Die App bietet auch Funktionen wie Kostenübersicht, Einnahmenstromanalyse, automatisch generierte Echtzeitprognosen und innovative Dateneingabe.

Die Zusammenarbeit im Team wird durch Pacts erleichtert, da Budgets gemeinsam erstellt und bearbeitet werden können. Die Skalierbarkeit der App ermöglicht es Unternehmen, mit ihren Anforderungen zu wachsen, während gleichzeitig wertvolle Zeit durch Automatisierung und transparente Berichterstattung gespart wird. Darüber hinaus bietet die kostenlose Nutzung von Pacts Startups und Projektteams eine kosteneffiziente Lösung ohne zusätzliche Ausgaben für teure Controlling-Tools.

Mit Pacts können Startups und Projektteams die finanzielle Planung und Kontrolle in den Vordergrund stellen, um den Erfolg ihres Unternehmens zu sichern. Die App bietet die erforderlichen Tools, um Budgets zu planen, Ausgaben zu verfolgen und das Unternehmen mit nur wenigen Klicks zu kontrollieren.

Investieren Sie in eine zuverlässige Controlling-App wie Pacts und nutzen Sie die Vorteile einer automatisierten Finanzplanung und -kontrolle. Startups und Projektteams können ihre finanzielle Gesundheit verbessern, Risiken minimieren und die Rentabilität steigern. Nehmen Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen in die Hand und führen Sie Ihr Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum und Erfolg.

Digitalisierung

„Digitalisierung“ ist eines der meistverwendeten, aber auch meistmissverstandenen Schlagworte unserer Zeit. Viele Unternehmen glauben, sie seien auf dem richtigen Weg, wenn sie PDF-Formulare statt Papier nutzen oder Exceltabellen in der Cloud teilen. Doch echte Digitalisierung ist weit mehr als das.

Digitalisierung bedeutet: Arbeitsprozesse so zu gestalten, dass sie automatisiert ablaufen.

Im Kern ist Digitalisierung nichts anderes als die Fortsetzung des technologischen Fortschritts: Prozesse, die früher manuell und fehleranfällig waren, lassen sich heute durch Software, KI und Automatisierung vollständig abbilden. Der Unterschied zu früher? Heute ist diese Automatisierung universell möglich, nicht mehr nur in Fabriken, sondern auch in Büros, Kanzleien und Agenturen.

Was viele „Digitalisierungsprojekte“ falsch machen

Viel zu oft endet ein Digitalisierungsprojekt dort, wo die eigentliche Arbeit anfängt. Beispielsweise: Ein Formular wird nicht mehr gedruckt, sondern als Webformular bereitgestellt – aber danach wird es manuell geprüft, weitergeleitet oder abgetippt. Excel-Listen werden in Cloud-Speichern abgelegt – aber weiterhin per E-Mail hin und her geschickt.

Diese Praxis ist nicht Digitalisierung, sondern Schein-Digitalisierung. Der entscheidende Schritt fehlt: die Automatisierung. Nur wenn Prozesse wie Prüfungen, Berechnungen, Genehmigungen oder Übertragungen automatisiert ablaufen, entsteht der Produktivitätsgewinn, den Digitalisierung verspricht.

Digitalisierung als Fortsetzung der Industrialisierung

Die grundlegende Theorie ist älter als das Wort Digitalisierung selbst: Bereits in der Industrialisierung war das Ziel, menschliche Arbeitskraft durch Maschinen zu ergänzen oder zu ersetzen, um Skalierbarkeit und Effizienz zu erreichen. Damals geschah dies vor allem in der Produktion. Heute ist es der digitale Schreibtisch, der revolutioniert wird.

Wenn Digitalisierung richtig umgesetzt wird, steigert sie die Produktivität exponentiell – und damit den gesellschaftlichen Wohlstand.

Doch dieser Wohlstand entsteht nur, wenn nicht in teuren Projekten versickert, was eigentlich in Automatisierung fließen sollte.

Die Schattenseite: Wie Digitalisierungsprojekte bewusst verzögert werden

Viele Dienstleister profitieren davon, wenn Digitalisierungsprojekte möglichst lang laufen und möglichst viel betreut werden müssen. Deshalb wird oft: Komplexer geplant als nötig, mühsam „digitalisiert“, was sich direkt automatisieren ließe oder unnötig individualisiert, statt auf bewährte Komponenten zu setzen.

Das Ergebnis: Digitalisierung wird teuer, langsam und frustrierend – und liefert zu wenig Nutzen fürs investierte Geld.

Skeptisch werden, wenn keine belastbaren Zahlen den Fortschritt belegen

Das Hamburger Unternehmen Kehrwasser geht bewusst den Weg, mithilfe der Software Kehrwasser Beacon wird bei allen Kundenprojekten der Grad der Automatisierungsabdeckung kontinuierlich zu messen:

  • Welche Prozesse sind bereits automatisiert?
  • Wo werden noch manuelle Zwischenschritte gemacht?
  • Wie viel Zeit und Geld wurde dadurch eingespart?

Dieser kontinuierliche Audit-Ansatz stellt sicher, dass:

  • Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern wirtschaftlich messbar wird.
  • Kunden über die Zeit eine echte Rendite auf ihre Investitionen sehen (ROI).
  • Projekte nicht entgleisen, sondern auf Kurs bleiben.

Fazit

Digitalisierung ist kein neues Buzzword – sondern die Möglichkeit, alte Fehler nicht zu wiederholen. Nur wer versteht, dass Digitalisierung Automatisierung meint, wird in Zukunft konkurrenzfähig bleiben.

Und nur wer diesen Fortschritt messbar und ehrlich umsetzt, schafft echten Mehrwert für sein Unternehmen, seine Mitarbeiter – und am Ende auch für die Gesellschaft.

Tipp: Wer wissen will, wie automatisiert sein Unternehmen bereits arbeitet, kann sich bei Kehrwasser für ein kostenloses Beacon-Audit registrieren.