Aus den Fehlern der Anderen lernen: Wege zum Erfolg im IT-Projektmanagement

3 Tipps, um auch große IT-Projekte erfolgreich zu steuern

Schon mal von einem großen IT-Projekt gehört, das in der geplanten Zeit und im Rahmen des vorgesehenen Budgets erfolgreich abgeschlossen wurde? Nein? Kein Wunder. In der IT-Welt haben Großprojekte, die ihr Ziel innerhalb der vorgesehenen Zeit und ohne Überschreitung des Budgets erreichen, Seltenheitswert. Wir zeigen drei typische Fehler, die in großen Softwareprojekten vorkommen und Wege, sie zu vermeiden.

Eine gemeinsame Studie von McKinsey und der Oxford-Universität hat gezeigt: Alle großen IT-Projekte (Startbudget über 15 Millionen USD) erfordern fast 50% mehr Budget als geplant und 7% davon überziehen die vorgesehene Projektzeit, während sie etwa die Hälfte der Ziele verfehlen. Die schwarzen Schafe sind die Softwareprojekte. Nichteinhaltung von Kosten- und Zeitrahmen sind hier fast schon vorprogrammiert.

Problem 1: Mangelndes Interesse des Managements

Zeigt das Management kaum Interesse, ist es kein Wunder, wenn das Projekt nicht fortschreitet. Wenn das Management nichts tut, mit der Behauptung, sich mit der IT nicht auszukennen, die ganzen „IT-Sachen” dem technischen Team überlässt, wird das Techniker-Team selbst die Führung übernehmen und alle Entscheidungen treffen. Dadurch können neue Probleme entstehen. Meistens fehlt dem technischen Team nicht das fachliche Know-How, sondern der klare Blick auf die geschäftlichen Ziele. So kann es dazu kommen, dass die Techniker Entscheidungen treffen, welche unbeabsichtigter Weise mit Geschäftsinteressen kollidieren.

Die Lösung: Durch Präsenz und Commitment sind Sie immer auf dem Laufenden und vermeiden so, dass „die Techniker“ die Projektführung übernehmen und prozessbezogene Belange oder Geschäftsinteressen übersehen. Management-Präsenz und regelmäßige Kommunikation mit dem technischen Team sind die Voraussetzung dafür, dass Prozesse und Geschäftsziele mit der technischen Umsetzung harmonieren. Das gesamte IT-Projekt profitiert von einer Kultur, die auf regelmäßigem Austausch zwischen Management und dem technischen Team beruht. Ein gutes technisches Team wird jederzeit in der Lage sein, klar darzustellen, was es tut. Anderenfalls gehen Sie davon aus, dass das Team gar nicht richtig weiß, was es tut.

Problem 2: Zu starker Fokus auf Kostenreduzierung

Gerade in Krisenzeiten sucht jeder Wege, um kostenreduzierend und effizient zu handeln. Einsparungen sind gut, doch kann der Schuss auch nach hinten losgehen: beispielsweise dann, wenn dafür Projektmitarbeiter eingespart werden oder weniger gut ausgebildetes Projektpersonal eingekauft wird. Projekte mit weniger spezialisierten Ressourcen sind bekannt dafür, den Zeitplan und das Budget nicht einzuhalten sowie für Qualitätsprobleme oder Abstriche bei der Umsetzung der Anforderungen.

Die Lösung: Berechnen Sie das Budget so, dass Sie die Kosten für gut ausgebildete, erfahrene Projektmitarbeiter einplanen. Dann finden Sie die richtigen Leute für die anstehenden Aufgaben viel leichter. „Quick and dirty“ rechnet sich selten. Sollten Sie an Outsourcing ins billigere Ausland denken, berücksichtigen Sie eventuelle Probleme durch Sprachhürden, unterschiedliche Kommunikations- und Arbeitskulturen, Erreichbarkeit, z.B. bedingt durch Zeitverschiebungen. Bedenken Sie auch, dass ein. erfolgreiches Projekt nicht nur Entwickler braucht. Die vernünftige Projektsteuerung und Zielverfolgung ist Aufgabe des Projekt-Managements. Erfolgsentscheidend sind auch die Ergebnisse der Business Analysten und der Tester. Bevor Sie den Rotstift ansetzen, überlege Sie, wie viele, für die anstehenden Aufgaben nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter, das Projekt, bzw. das Unternehmen sich leisten kann.

Problem 3: Fehlende Zielklarheit

Technikfreaks neigen in ihrer Begeisterung dazu, Dinge sofort anzupacken. Was auch immer dieses Verhalten herbeiführt, es führt immer zu mangelhafter oder gar fehlendende Planung. Ohne den Umfang, die Zeile, und das erwartete Projektergebnis genau zu verstehen, kann der Versuch, auf dieser Basis ein Projekt zu lenken, nur scheitern. Ein erfolgreiches Projekt bedeutet mehr als die Lieferung des endgültigen Softwareprodukts. Es geht auch um das Erreichen des erwünschten Projektergebnisses innerhalb des geplanten Zeitraums und Budgets. Fehlt eine koordinierte Planung, tritt Folgendes auf:

  • Unklarheit über Umfang und Ziel
  • Verwirrung bezüglich Rollen und Verantwortlichkeiten
  • Ineffiziente Ressourcennutzung
  • Nichtverfügbarkeit von Ressourcen zu kritischen Zeiten
  • Ungleichmäßige Arbeitsbelastung des Teams
  • Falsche Zeit- und Kosteneinschätzungen (durch unerwartete Ereignisse)
  • Schwache Leistung u.a. durch Überarbeitung, Frust, verspätete Lieferung, fehlerhafte Ergebnisse etc.

Die Lösung: Es scheint banal: diese Nebenwirkungen fehlender Zielklarheit in einem Großprojekt sind mittels expliziter, klarer Festlegung und durch regelmäßige Zielkommunikation vermeidbar. Durch die engmaschige Verfolgung der Ziele und des Ist- Zustandes in jeder Phase, erkennen Sie frühzeitig Zielabweichungen und Unklarheiten Zielerreichung gesamt und im Detail zu betrachten verstärkt die Klarheit. Auch wenn ausschließlich Spezialisten am Werk sind, kann es bei Unklarheiten über das Ziel des Projekts zu Chaos und Frustration verursachenden Effekten kommen. Stellen Sie sich ein Orchester vor, in dem lauter Virtuosen der jeweiligen Instrumente spielen, aber der Dirigent fehlt. Das will keiner hören!

Fazit

In IT-Projekten ist engmaschige Kommunikation essentiell, um auf der Zielgeraden zu bleiben, wie überall, wo Menschen mit Menschen zusammenkommen und ein Gemeinschaftswerk zum Erfolg bringen wollen. Ohne ein gutes, engagiertes Management mit Leitbildcharakter sowie Absprachen und Zielklarheit in jeder Phase sind Chaos, Frust und Fehler vorprogrammiert. Ebenso, wenn Sie am falschen Ende sparen.

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