Schlagwort-Archive: google ads

Positionierung: Ergebnisse des Smoketests mit Google Ads

So, wir kennen also die Angebotslücken am Markt (Artikel „Ergebnisse unserer Markanalyse“). Aus der Marktanalyse wissen wir, dass das Angebot für Marktplatzentwicklung und DevOps relativ gering ist. Also klare Sache? Die entsprechenden Suchanfragen bei Google bespielen und die Projektanfragen flattern rein? Denkste!

Neben der A/B-Splittests, der Smoketests, der Landingpages, der Zielgruppendefinition ist auch das Schalten und Designen von Google Anzeigen wieder eine eigene Wissenschaft. Auch hier bin ich Autodidakt und schreibe diesen Artikel als Amateur im Online Marketing (Auch wenn ich mittlerweile überzeugt bin, dass man diesen Anspruch an Kleinteiligkeit bei den meisten sogenannten Experten nichteinmal bekommen wird).

Die Keywordrecherche mittels „Intents“

Die Idee war, eine Keywordrecherche durchzuführen. Die Grundlagen kenne ich seid Jahren. Ich habe zusätzlich gelernt, dass Google mittlerweile verschiedene Suchanfragen bestimmten, sogenannten „Intents“ zuordnet. Für unsere Themen wäre das z.B. der Intent „Was ist Marketplace Development?“ oder „Was ist DevOps?“. Diese Intents gibt es in drei Kategorien: Informational, Purchase und Transactional. Die „Was ist…“ Intents sind klar aus der Kategorie Informational. Denn diese Intents suchen halt nach Detailinformationen. Uns wir später noch beschöftigen, dass es nicht immer klar ist, zu welcher Kategorie Google gewisse Intents zuordnet.

Mir waren die Intentkategorien erstmal egal. Ich habe eine erste Keywordrecherce, vorerst für DevOps selbst gemacht und diese Liste dann einem selbsternannten Keywordexperten gegeben. Der hat dann noch diverse Tools verwendet, um weitere Keywordideen zu finden. Wahrscheinlich hat der auch nichts anderes gemacht, als den Google Keyword Planner zu verwenden und mich dafür zu Kasse gebeten. So ist das Unternehmerleben: Manchmal zahlt man nur für die Möglichkeit einer erbrachten Leistung.

Ich habe unterschiedliche Keywords in der Liste: „devops ci cd“, „devops vorteile“, „gitlab devops“, „devops bedeutung“, „devops tutorial“, „devops“ und viele ähnliche Weitere. Wie man sieht, sind fast alle aus der Kategorie Informational, aber zu welcher Kategorie gehört „devops“?

Anzeigen entwerfen

Jetzt ist die Frage: Ist da genug? Ich habe jedenfalls jetzt erstmal keine Ideen mehr.

Der Verlauf der Kampagne

Gewundert hat mich, dass es wieder nur 5000 Menschen zu geben scheint, die in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in drei Wochen nach DevOps-Themen bei Google suchen. Das glaube ich nicht, wenn man sich den Buzz um DevOps vor Augen führt. Eher hätte ich damit gerechnet, dass 10000 pro Woche suchen und entsprechend die Klickpreise hoch sind, da es viel Konkurrenz gibt.

An den schlechten Klickrate konnte ich auf die Schnelle nichts ändern. Aber die Anzahl der Impressionen könnte auch an unserem Tagesbudget gelegen haben. Daher habe ich dieses mal von 5€ auf 15€ pro Tag angehoben und tatsächlich war ein proportionaler Anstieg der Klicks zu sehen. Da ist also Luft nach oben.

Der Klickpreis liegt bei unter 1,50€, was ich okay finde und uns Spielraum für Experimente gibt. Bei 10€ pro Klick wäre jedes weitere Experiment ein teures Unterfangen.

Ergebnisse des Smoketests

Auf wenn also die Performance mit 1,21% Klickrate (Click Trough Rate, CTR) unterirdisch ist. Die Ausstiegsrate auf unserer DevOps-Landingpage ist auch nicht so gut. 20% steigen derzeit aus. Eine gute Erkenntnis ist aber, dass wir 1,48€ pro Klickzahlen und mit einem Budget von 25€ pro Tag durchschnittlich 20 User an Traffic auf unsere Landingpage leiten können, wann immer wir wollen.

Was uns eine neue Kundenanfrage (also eine Konversion) allerdings kostet, können wir aktuell nicht abschätzen, da wir bisher leider keine Konversion hatten. Wir können nur sagen, dass bei jetzigem Setting, eine Kundenanfrage teurer als 155€ ist, was ich nicht gehofft habe. Hoffentlich können wir das optimieren.

Learnings

Build, Meassure, Learn ist noch immer das Motto. Also war haben wir gelernt? Wir können Hypothesen für einen nächsten Test ableiten. Eine starke Vermutung ist die Intentkategorie. Wir haben Anzeigen geschaltet, die einen Suchenden erwarten, der nach einer Dienstleistung sucht, die also einen Intent der Kategorie Purchase erwarten. Die Keywords gehen fast alle eindeutig auf Intents der Kategorie Information. Und selbst das Keyword „devops“, das nicht eindeutig einer Intentkategorie zuzuordnen ist, gehört wahrscheinlich zu Information. Denn schaut man sich die anderen Suchergebnisse und Anzeigen auf „devops“ an, sind dies klar Inhalte, die DevOps erklären und es nicht verkaufen wollen.

Daraus erklärt sich möglichweise die niedrige CTR. Wir sollten als Experiment also Anzeigen entwerfen, die Informationen zum Thema bieten.

Nebenbei: Kann man daraus eine Regel ableiten? Wenn das zentrale Keyword eines Themas zur Intentkategorie Information gehört und ein hohes Interesse erfährt, dann ist das Thema in einem Frühstadium des Produktlebenszyklusses?

Aber wenn es also so gut wie keine Suchen vom Intent Purchase gibt, woher kommen dann die Kunden für DevOps. Nur wie unsere durch Word-of-Mouth? Vielleicht von Messen? Irgendwo müssen die ja herkommen. Eine Hypothese ist, unsere Kunden geben allgemeine Keywords ein um dann einen auf DevOps spezialisierten Dienstleister aus der Masse herausstechen zu sehen und mit den Vorteilen von DevOps konvertiert werden. Das entspricht allerdings wenig meiner persönlichen Erfahrung mit Kundenverhalten.

Ausblick

Wir werden es sehen. Wir machen nun folgende Experimente: Wir checken, ob die CTR bei Anzeigen, die dem Informationintent entsprechen, steigt. Wir checken, ob DevOps-Anzeigen auf unspezifische Suchen wie „Individuelle Softwareentwicklung“ besser funktionieren. Wir A/B-Splittesten die DevOps-Landingpage um zu schauen, ob wir nicht trotz der schlechten Werte, einen akzeptable Preis pro Projektanfrage erzielen können. Letztlich, wenn 1/10 Anfragen erfolgreich ist, wir je Anfrage einen Aufwand von 4 Stunden haben, haben wir eine CAC (Customer Acquisition Cost) von etwa 2.500€, was bei üblichen Projektumfängen immer noch okay wäre.