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Positionierungsakt 1: Zukunftsmenschen und Sinusmileus (Kartoffelgrafik)

Eigentlich ist es Wahnsinn einen IT-Dienstleister aufzubauen. Interessante Einsichten hat mir das Projekt „Zukunftsmenschen“ heute gebracht. Die Positionierung ist derzeit das zentrale Thema meiner Strategieaktivitäten. Ich bin Nachfrageanalysen beschäftigt bei denen ich die Sinusmilleus wieder zurate gezogen habe.

„Zukunftsmenschen“ ist ein Studienprojekt, der Youtubefund ist eine Art Interview von Puppen als entsprechende Repräsentanten der einzelnen Millieus. Toll gemacht. Leider fehlt einem zu der Vorstellung irgendwie das Programmheft, wenn man so will. Ich konnte mir den Gesamtzusammenhang über den Projektabschlussbericht und die Website rekonstruieren.

Zugegeben: Es hat mich erstaunt, dass Kehrwasser 2019 letztlich Fahrt aufgenommen hat. Der Erfolg war das Ergebnis halbsystematischen Probierens. Durch die Erfahrungen, die ich zwischen 2015 und 2018 in IT-Dienstleistern, Agenturen machte, konnte ich immerhin unser Angebot bzgl. der Business Values schärfen. Meine Vertriebsbemühung musste davor geradezu kläglich scheitern. Aus dem Elfenbeinturm der Technik, der wissenschaftlich, theoretischen Sicht auf die Informationstechnologie und entsprechenden Dienstleistungen war mir die Sicht des Kunden auf einen IT-Dienstleister vorher nicht bewusst.

Erst das Verständnis für das Projektmanagement, auf der Ebene des ökonomischen Entscheiders zu kommunizieren brachte mich zumindest zu den Einsichten, die Sorgen aus Managementperspektive vordringlich zu kommunizieren. Dies und der technische fundierte Hintergrund, brachte Kehrwasser die ersten ernstzunehmen Aufträge letztlich ein, nach meiner bisherigen Einschätzung.

Doch dies ist nur das eine Ende des Spektrums. Die feingranulare Positionierung von Kehrwasser inmitten etlicher Dienstleister alleine lokal in Hamburg und etlicher Anbieter in diesem Umfeld online ist dringend notwendig um den nächsten Schritt gehen zu können.

Neben der Fokussierung auf wenigere Nischenthemen (DevOps, DevSecOps, Markeplace Development und Release Management) ist eine Dimension der Positionierung auf den Descision Maker der Kunden. Dazu war mir eine Überblick über die Rollen in unserer Gesellschaft notwendig.

Ich stolperte also über das Video „Zukunftsmenschen – Deutschlands zehn soziale Milieus als Charaktere“. In diesem Werden die Personas, also repräsentative Charaktere der einzelnen Milieus als Puppen animiert interviewt und stellen so die Erkenntnisse der Milieuforschung überspitzt, quasi an ihren Gitterpunkten, greifbar dar.

Zukunftsmenschen ist die Abschlussarbeit von Anne Stürmer an der ecosign / Akademie für Gestaltung in Köln. Die Basis ist wiederum die Abschlussarbeit des Projekts „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer Ressourcenleichten Gesellschaft“ (Autoren: Dr. Holger Berg, Dr. Maria Schnurr, Michael Schipperges, Holger Glockner; Veröffentlicht durch das Umweltbundesamt).

Leider weichen die Millieusbezeichnungen von den üblichen Bezeichnungen der Sinusmilieus ab. Also die bekannten Hedonisten, Traditionelle, Performer, Expeditive etc. In Zukunftsmenschen sind sie Moderne Gehobene, moderner Mainstream, kritische Reflexive usw. Also wo stehen die, die wir im Video sehen?

Ich habe mich noch nicht tief in den Beitrag des Umweltbundesamtes eingelesen. Die von den üblichen Kartoffelgrafiken abweichende Positionierung findet sich in Abbildung 6 des Dokuments (siehe Screenshot unten).

Außerdem findet sich auf zukunftsmenschen.com eine Galerie über einen Prosprekt in dem die einzelnen Milieus dann definiert werden. Dort kann man sich durch die Charaktere klicken. Falls Anne das liest: Es wär toll mal ein PDF von diesem Pamflet zu bekommen.

Abbildung 6 des Abschlussberichts „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer Ressourcenleichten Gesellschaft“