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Websites ohne Code: Was kann Elementor?

Websites lassen sich heutzutage ohne eine einzige Codezeile entwickeln. Treiber dieser Nocode-Revolution sind sogenannte Baukastensysteme, die es Anwendern ermöglichen, Webseiten visuell über vorgefertigte Bausteine zusammenzustellen. Marktführer in dieser Branche ist das WordPress-Plugin Elementor – ein mächtiger Page-Builder, der professionelle Websites in Nullkommanichts aus dem Boden stampft. Wir erklären Ihnen, was Elementor alles kann und warum er auch für Softwareentwickler hilfreich ist.

Elementor: Grundlagen, Funktionen, Einsatzzwecke

Webbaukästen wie Elementor enthalten bereits eine grafische Oberfläche (GUI) sowie eine Reihe an Elementen und Vorlagen, um eine Webseite nach dem WYSIWYG-Prinzip zu bauen. Sprich: Bausteine und Inhalte werden direkt auf der Seite bearbeitet statt im Quellcode („Live Editing“). Elementor bietet dafür eine praktische Drag & Drop-Funktionalität, mit der das Anordnen und Anpassen der einzelnen Elemente zu einem Kinderspiel wird.

Eine Besonderheit von Elementor ist, dass der Page-Builder nicht nur statische Seiten, sondern auch dynamische Templates erstellen kann. Das beginnt bei der aktuellen Jahreszahl im Copyright-Hinweis und endet bei spezifischen Popups, wenn jemand auf ein bestimmtes Feld klickt. Außerdem liefert das Plugin ein eingebautes „Responsive Editing“, mit dem Sie Ihre Seiten und Elemente für verschiedene Auflösungen steuern können.

Wie unterscheiden sich die Free- und die Pro-Version?

Für Elementor-Starter dürfte sich zunächst die Frage stellen, ob die kostenlose Basisversion für die eigenen Zwecke ausreicht oder ob der Griff zur Pro-Version (ab 49 Dollar/Jahr) sinnvoll ist. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Auswahl an Funktionen und Vorlagen in der kostenlosen Variante stark begrenzt. Die folgenden Punkte erläutern die wichtigsten Unterschiede:

  • Templates: Templates sind Design-Vorlagen für einzelne Seiten (z.B. Landing Pages oder Beiträge). Eine große Auswahl kann Ihnen hier nur die Pro-Version bieten.
  • Widgets: Elementor Free liefert um die 40 Basis-Widgets für einfache Websites. In der Pro-Version erhalten Sie dutzende weitere, darunter auch Theme-Elemente (für Header, Footer, 404-Seiten usw.) und Widgets für WooCommerce.
  • Kits: Elementor Kits sind Layout-Packs mit mehreren Templates für eine komplette Website. In der Basisversion können Sie zwischen fünf Kits wählen, während die Pro-Version über 100 Kits bereitstellt.
  • Dynamische Inhalte: Die bereits angesprochenen dynamischen Inhalte und Tags sind nur für Pro-Nutzer verfügbar.
  • Builder-Tools: Den Drag & Drop Builder können Sie in beiden Versionen nutzen. Weitere Builder wie den Theme Builder, Popup Builder oder WooCommerce Builder gibt es ausschließlich bei Elementor Pro.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Für einfache, statische Seiten wird Ihnen die kostenlose Version genügen. Falls Sie jedoch komplexere Inhalte benötigen oder sogar ein Shopsystem mit WooCommerce planen, kommen Sie um die Pro-Version nicht herum.

Vorteile von Elementor in der Softwareentwicklung

Elementor oder Page Builder im Generellen sind in erster Linie für Personen gedacht, die keine oder wenige Programmierkenntnisse mitbringen. Doch selbst für versierte Web Developer bieten Nocode-Entwicklungsumgebungen große Vorteile, da sie den Webentwicklungsprozess deutlich beschleunigen. Vorgefertigte Bausteine sind schnell anpassbar und in der Anwendung oft sicherer und stabiler als neu programmierter Code. Da Elementor open source ist, können Sie das Plugin mit individuellen Add-ons erweitern, ohne den Aufwand einer kompletten Websiteerstellung zu haben oder andere Plugins hinzuziehen zu müssen. Die Vorteile von Elementor auf einen Blick:

  • Intuitive Bedienung dank des visuellen Frontend Editings (auch für Neulinge)
  • Erweiterbarkeit für Developer mithilfe des Theme Builders
  • Sehr viele Designeinstellungen und einfachste Bearbeitungsoptionen
  • Globale Widgets, die über mehrere Websites hinweg verwendet werden können
  • E-Commerce Integration sowie eingebaute Marketing-Tools
  • Große Developer-Community für zusätzliche Seitenvorlagen oder Add-ons

Zusammenfassung

Elementor ist ein hochfunktionaler Page-Builder für WordPress-Seiten, der mit rein visuellen Elementen statt Quellcode-Programmierung arbeitet. Für Entwickler bietet diese Nocode-Lösung erhebliche Zeit- und Ressourcenvorteile, da im Grunde nur noch die Feinheiten angepasst werden müssen – und selbst diese erfordern nur marginale bis gar keine Code-Skills.

Wer glaubt, dass sich damit nur einfachste Seiten bauen lassen, hat sich getäuscht: Elementor Pro liefert auch komplexe Webfunktionalitäten, sei es das Erstellen dynamischer Templates oder die Integration von WooCommerce-Elementen. Diese extrem hohe Flexibilität ist einer der Gründe, warum Elementor zu Recht der erfolgreichste und am häufigsten genutzte Page-Builder für WordPress ist.

Artikelbild zeigt Entscheidungsbaum für No-Code oder Low-Code-Anwendungen

No-Code: Apps ohne Entwicklungsteam

Die Idee, dass wir nun alle Projektleiter mit No-Code-Werkzeugen ausstatten und statt Excel-Listen mit den Mitarbeitern zu pflegen, gleich Apps generieren, optimiert generiert für Dateneingabe, Statusrückmeldungen, Arbeitsnachweise, you name it, bereit für den Produktivbetrieb, muss leider ein Wunsch bleiben.

Realistisch ist: Durch No-Code und Low-Code rücken die fachlichen und nicht-funktionalen Anforderungen näher an die Umsetzung. Die Umsetzung kann effektiver agieren. Für wenig exotische bzw. wenig innovative Geschäftsprozesse werden nicht mehr unbedingt spezielle Programmierer benötigt. Sodass Informationen durch die Organisation hinweg schneller und zuverlässig auflaufen und gesammelt werden können.

Besonders Prozessverantwortliche in Projekten oder Abteilung einer Organisation durften häufiger das Bedürfnis haben, Abläufe direkter beeinflussen zu können, als ständig durch alle Phasen der Softwareentwicklung zu müssen. Ein Exceldokument hier, ein Abrechnungsbogen da und zu dem spezielle Anforderungen vom Kunden. Für diese Prozesse gleich eine Entwicklermannschaft zu beauftragen, ist mindestens aufwändig und immernoch keine schneller Prozess. In den wenigsten Fällen ist es überhaupt finanziell sinnvoll. Schön wäre es, wenn nichttechnisches Personal die Workflows zusammenklicken könnten, oder?

Dieses Versprechen macht uns Low-Code und No-Code.

Den Wunsch, dieses lästige „Programmieren“ klickbar zu machen und damit die Möglichkeiten, die Programmierern im Allgemeinen vorbehalten sind, allen zugänglich zu machen, gibt es schon seit je her. Und gute Entwickler arbeiten auch selbst daran, sich selbst überflüssig zu machen. Seit der Nutzen von Software für Unternehmen oder Privatpersonen klar wurde, ist das praktisch so.

Den Entwickler herausrationalisieren

Gleich zu Beginn von Internet und Hypertextdokumenten (HTML) gab es im Officepaket von Microsoft das zweifelhaft berühmt gewordeme „Frontpage“. Die Idee war damals schon klar: Lasst und das lästige Programmieren aus der Gleichung kürzen, damit jeder Webseiten bauen kann. Das hat nicht funktioniert, zu komplex die Aufgabe. Mit Internetdiensten, die den Desktopnanwendungen in Funktion und Bedienung immer ähnlicher wurden (heute Progressive Webapps, abgekürzt PWA), war schnell klar: Das ist kein Problem, was man durch Ziehen und Klicken lösen kann.

Die Software „WordPress“ füllt diese Lücke seit Jahrzehnten bestmöglich aus, was ihr Beliebtheitsgrade widerspiegelt. Kleine- und mittlere Unternehmen klicken sich aus unzähligen Plugins ihre Webprojekte zusammen. Längst nicht nur einfach Internetseiten, sondern rudimäntare Plattformen, Communities, Webshops, Terminabspracheformulare, Feedbackfunktionen und andere Webapplikation (ich denke, man darf sie so nennen) werden da zusammen geklickt. Sicherlich bereits die Anfänge von Low-Code und No-Code.

Ein Spaß ist das meistens jedoch auch nicht und längst vermisst der Enduser bei den Ergebnissen eine gewisse Beständigkeit, Robustheit und Sauberkeit. Die Eingabemasken zu Erstellung der Applikation enthalten jetzt natürlich die Komplexität, mit der normalerweise die Programmierer in ihrem Code umgehen müssen. Jetzt werden unzählige Entscheidungsbäume, Automatisierungsregeln, Datentypen und sonstige komplexe Aufgaben eben über eine entsprechende komplexe Eingabemaske gelöst.

Der klare Vorteil ist schonmal, dass nun keine eigene Sprache gelernt werden muss. Es ist also möglich, so zu gewünschten Ergebnissen zu kommen. Man wird weniger auf Softwareingenieure angewiesen sein. Irgendjemand – muss weiterhin sagen, wie das Zusammenspiel von verschiedenen Anwendungen ablaufen soll, worauf es beim Komponieren von Anwendungen ankommt, wo die Anwendungen im Gesamtunternehmen, im Gesamtprojekt einzuodnen sind. Doch sie werden nicht mehr ständig für die gesamten Phasen der Anwendungsentwicklung benötigt.

Interessant ist dieser Trend auf jeden Fall. Das größte Problem, was wir an unnötigen Overhead derzeit noch haben, ist, dass viele Prozesse von den Entwickler wieder und wieder neu entwickelt werden. Diese Arbeitszeitverschwendung könnte durch Low-Code und No-Code bald der Vergangenheit angehören. Denn komplizierte Datenbankgestaltungen könnten tatsächlich der Vergangenehit angehören.

Ingesamt kann also der Einsatz von No-Code dazu führen, dass ein Entwicklerteam innerhalb eines Projektes oder Unternehmens effizienter und schlanker wird. Auch wird es möglich, dass juniorigere Kollegen robustere Ergebnisse erzielen, da sie durch den No-Code-Ansatz nicht anders können, als bereits reife Arbeiten wiederzuverwenden und das Rad daher nicht immer wieder neu erfinden (wie sie es sonst tendenziell tun).