Archiv des Autors: Kevin Heusinger

Positionierung: Ergebnisse des Smoketests mit Google Ads

So, wir kennen also die Angebotslücken am Markt (Artikel „Ergebnisse unserer Markanalyse“). Aus der Marktanalyse wissen wir, dass das Angebot für Marktplatzentwicklung und DevOps relativ gering ist. Also klare Sache? Die entsprechenden Suchanfragen bei Google bespielen und die Projektanfragen flattern rein? Denkste!

Neben der A/B-Splittests, der Smoketests, der Landingpages, der Zielgruppendefinition ist auch das Schalten und Designen von Google Anzeigen wieder eine eigene Wissenschaft. Auch hier bin ich Autodidakt und schreibe diesen Artikel als Amateur im Online Marketing (Auch wenn ich mittlerweile überzeugt bin, dass man diesen Anspruch an Kleinteiligkeit bei den meisten sogenannten Experten nichteinmal bekommen wird).

Die Keywordrecherche mittels „Intents“

Die Idee war, eine Keywordrecherche durchzuführen. Die Grundlagen kenne ich seid Jahren. Ich habe zusätzlich gelernt, dass Google mittlerweile verschiedene Suchanfragen bestimmten, sogenannten „Intents“ zuordnet. Für unsere Themen wäre das z.B. der Intent „Was ist Marketplace Development?“ oder „Was ist DevOps?“. Diese Intents gibt es in drei Kategorien: Informational, Purchase und Transactional. Die „Was ist…“ Intents sind klar aus der Kategorie Informational. Denn diese Intents suchen halt nach Detailinformationen. Uns wir später noch beschöftigen, dass es nicht immer klar ist, zu welcher Kategorie Google gewisse Intents zuordnet.

Mir waren die Intentkategorien erstmal egal. Ich habe eine erste Keywordrecherce, vorerst für DevOps selbst gemacht und diese Liste dann einem selbsternannten Keywordexperten gegeben. Der hat dann noch diverse Tools verwendet, um weitere Keywordideen zu finden. Wahrscheinlich hat der auch nichts anderes gemacht, als den Google Keyword Planner zu verwenden und mich dafür zu Kasse gebeten. So ist das Unternehmerleben: Manchmal zahlt man nur für die Möglichkeit einer erbrachten Leistung.

Ich habe unterschiedliche Keywords in der Liste: „devops ci cd“, „devops vorteile“, „gitlab devops“, „devops bedeutung“, „devops tutorial“, „devops“ und viele ähnliche Weitere. Wie man sieht, sind fast alle aus der Kategorie Informational, aber zu welcher Kategorie gehört „devops“?

Anzeigen entwerfen

Jetzt ist die Frage: Ist da genug? Ich habe jedenfalls jetzt erstmal keine Ideen mehr.

Der Verlauf der Kampagne

Gewundert hat mich, dass es wieder nur 5000 Menschen zu geben scheint, die in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in drei Wochen nach DevOps-Themen bei Google suchen. Das glaube ich nicht, wenn man sich den Buzz um DevOps vor Augen führt. Eher hätte ich damit gerechnet, dass 10000 pro Woche suchen und entsprechend die Klickpreise hoch sind, da es viel Konkurrenz gibt.

An den schlechten Klickrate konnte ich auf die Schnelle nichts ändern. Aber die Anzahl der Impressionen könnte auch an unserem Tagesbudget gelegen haben. Daher habe ich dieses mal von 5€ auf 15€ pro Tag angehoben und tatsächlich war ein proportionaler Anstieg der Klicks zu sehen. Da ist also Luft nach oben.

Der Klickpreis liegt bei unter 1,50€, was ich okay finde und uns Spielraum für Experimente gibt. Bei 10€ pro Klick wäre jedes weitere Experiment ein teures Unterfangen.

Ergebnisse des Smoketests

Auf wenn also die Performance mit 1,21% Klickrate (Click Trough Rate, CTR) unterirdisch ist. Die Ausstiegsrate auf unserer DevOps-Landingpage ist auch nicht so gut. 20% steigen derzeit aus. Eine gute Erkenntnis ist aber, dass wir 1,48€ pro Klickzahlen und mit einem Budget von 25€ pro Tag durchschnittlich 20 User an Traffic auf unsere Landingpage leiten können, wann immer wir wollen.

Was uns eine neue Kundenanfrage (also eine Konversion) allerdings kostet, können wir aktuell nicht abschätzen, da wir bisher leider keine Konversion hatten. Wir können nur sagen, dass bei jetzigem Setting, eine Kundenanfrage teurer als 155€ ist, was ich nicht gehofft habe. Hoffentlich können wir das optimieren.

Learnings

Build, Meassure, Learn ist noch immer das Motto. Also war haben wir gelernt? Wir können Hypothesen für einen nächsten Test ableiten. Eine starke Vermutung ist die Intentkategorie. Wir haben Anzeigen geschaltet, die einen Suchenden erwarten, der nach einer Dienstleistung sucht, die also einen Intent der Kategorie Purchase erwarten. Die Keywords gehen fast alle eindeutig auf Intents der Kategorie Information. Und selbst das Keyword „devops“, das nicht eindeutig einer Intentkategorie zuzuordnen ist, gehört wahrscheinlich zu Information. Denn schaut man sich die anderen Suchergebnisse und Anzeigen auf „devops“ an, sind dies klar Inhalte, die DevOps erklären und es nicht verkaufen wollen.

Daraus erklärt sich möglichweise die niedrige CTR. Wir sollten als Experiment also Anzeigen entwerfen, die Informationen zum Thema bieten.

Nebenbei: Kann man daraus eine Regel ableiten? Wenn das zentrale Keyword eines Themas zur Intentkategorie Information gehört und ein hohes Interesse erfährt, dann ist das Thema in einem Frühstadium des Produktlebenszyklusses?

Aber wenn es also so gut wie keine Suchen vom Intent Purchase gibt, woher kommen dann die Kunden für DevOps. Nur wie unsere durch Word-of-Mouth? Vielleicht von Messen? Irgendwo müssen die ja herkommen. Eine Hypothese ist, unsere Kunden geben allgemeine Keywords ein um dann einen auf DevOps spezialisierten Dienstleister aus der Masse herausstechen zu sehen und mit den Vorteilen von DevOps konvertiert werden. Das entspricht allerdings wenig meiner persönlichen Erfahrung mit Kundenverhalten.

Ausblick

Wir werden es sehen. Wir machen nun folgende Experimente: Wir checken, ob die CTR bei Anzeigen, die dem Informationintent entsprechen, steigt. Wir checken, ob DevOps-Anzeigen auf unspezifische Suchen wie „Individuelle Softwareentwicklung“ besser funktionieren. Wir A/B-Splittesten die DevOps-Landingpage um zu schauen, ob wir nicht trotz der schlechten Werte, einen akzeptable Preis pro Projektanfrage erzielen können. Letztlich, wenn 1/10 Anfragen erfolgreich ist, wir je Anfrage einen Aufwand von 4 Stunden haben, haben wir eine CAC (Customer Acquisition Cost) von etwa 2.500€, was bei üblichen Projektumfängen immer noch okay wäre.

Planning-Poker-Tool bekommt neue Version

Sprint Planning in Remoteteams ist an und für sich eine runde Sache. Als die Remotearbeit aufgrund der Pandemie anstieg, haben wir uns daran begeben und auch das Planning Poker runder gemacht. Jetzt haben wir unserem Agile Casino ein Update gegönnt. Mit dem Update kamen Features dazu, die Stabilität wurde erhöht. Im Folgenden gehen wir etwas ins Detail.

Hintergrund

Wir haben am Anfang der Pandemie einen Prototypen (eher schon ein MVP) für das Planning Poker. Was heißt hier „wir“? Das Team lässt mich an der Stelle mit Recht etwas im Stich, denn die haben Wichtigeres zu tun. Ich halte es allerdings für eine tolle Gelegenheit, auch mal zu demonstrieren, wie wir an die Entwicklung von modernen Cloudanwendungen herangehen.

Grundsätzlich – wenn auch klein – erfüllt es alle Eigenschaften einer Cloud-Anwendung (eine SaaS, Software as a Service). Es gibt zwar keine Abomodell (da es kostenlos ist), das könnte es aber geben (andere Scrumpoker online haben ja Pläne wie 8 Euro pro Monat etc.) und Abo ist ja ein Kennzeichen für eine Cloudanwendung. Unser Abomodell kostet quasi 0 Euro.

Das Update

In diesem Update ging es um ein paar Features und um Stabilität. Für den Betrieb im Cluster mussten wir Änderungen vornehmen. Auch die QS-Schritte haben wir auf ein professionelles Niveau gehoben, in dem wir die anfänglich rundimentären automatisierten Tests (sogenannte Integrationstests) erweitert haben.

An Features gibt es nun neben der Rolle des Entwicklers auch die Rolle des „Inspectors“. Denn es ist häufig der Fall, dass weitere Personen dem Planning beiwohnen, die den Entwicklern im Raum keinen Platz wegnehmen sollen. Inspektoren sind alle Nichtentwickler eines Scrumteams und Sonstige. Was bleibt also nach Scrum Guide noch? Genau: Der Scrum Master und der Product Owner. Sonstige können alle möglichen Stakeholder sein.

Es sind zwar weiterhin nur sieben Entwickler möglich (das es in einem Scrum Team nur maximal neun Personen geben darf, neun minus zwei ergibt sieben Entwickler). Ich finde diese Aussage im aktuellen Scrum Guide nicht mehr. Dahre denke ich, werde ich diese Begrenzung evtl. aufheben.

Außerdem habe ich den Invite Link verbessert. Der lässt sich jetzt einfacher in die Zwischenablage kopieren und ist professionell eingebunden.

Geplante Features

Jira: Ich ich denke bereits über eine Jira-Anbindung nach. Es wäre sehr nützlich, wenn geschätzte Werte gleich via Klick in die entsprechende Story im Jira übernommen werden könnte. Aber auch sehr aufwändig. Vielleicht packe ich das Feature mal in eine Art Premiumpaket, dass treue Leser und Kunden natürlich kostenlos erhalten.

Timer: Ein Timer wäre sehr nützlich, der für alle synchron läuft.

Score: Im Score-Board sollten die Spieler mit den Minimal- und Maximalwerten markiert werden. Die Spielergebnisse je Schätzrunde sollten auch hübscher dargestellt werden.

T-Shirt-Größen: Derzeit gibt es nur die vorgegebene Werteskala. Der User sollte weitere Skalen wählen können. Eventuell sollte er auch Skalen erstellen können.

Fazit

Der agile Ansatz funktioniert einmal mehr. Agile Casino bietet bereits jetzt eine gute Basis und den Nutzen, Schätzpoker in Remote-Teams störungsfrei und kostenlos durchzuführen.

Mit dem aktuellen Update kommen weitere Möglichkeit hinzu. Aus Qualitätssicherungssicht ist die Anwendung ab dieser Anwendung jetzt komplett stabil.

Was haltet ihr von dem ganzen Vorgang? Nutzt ihr das Tool oder wollt ihr es nutzen? Welche Features sollten wir noch reinbringen und was hat eurer Meinung nach Priorität? Schreibt es in die Kommentare.

DevOps: Versionierungsstrategie bei Continuous Delivery

Setzen wir die Version aus dem Quelltext heraus? Sollte die CI/CD-Pipeline die Version setzen und womöglich auch einen Tag automatisiert im Version Control System (VCS, z.B. Git, Mercurial, Subversion) setzen?

Achtung: Dieser Artikel ist eher Low-Level und für Build-Engineers, Entwickler und Architekten geeignet.

TL;DR: Wenn der Kunde mit kryptischen Buildnummern oder Hashwerten und keine Aussage über die Kompatibilität in der Versionsbezeichnung nötig ist, kann der einfach mit jedem Commit bis auf die Produktion automatisiert werden.

Meist ist dies jedoch nicht der Fall. Die Anwendung besteht wahrscheinlich aus einem Backend und einem Frontend, wenn es sich um einen einfachen Fall handelt. In vielen Fällen haben wir bereits Microservice Infrastruktur mit mehreren Servicen, die über Schnittstellen miteinander kommunizieren und voneinander abhängen. Abwärtskompatibilitäten und Breaking-Changes wollen durch die Versionierung transparent gemacht werden.

Doch Breaking Changes in einem Softwarestand zu identifizieren, ist aus meiner Sicht nicht automatisiert möglich. Eventuell könnte man experimentell über Schnittstellenkontrakte und automatisierte Tests Abwärtskompatibilität automatisiert testen, das ist aber nur eine fixe Idee eines zu kreativen Entwicklers. Auch zwischen Patch und Minor-Release zu unterscheiden ist Ermessenssache. Der Punkt ist, um abhängige Anwendungen mittels der Versionsnummer über Major-Updates und wahrscheinliche oder sogar sichere Kompatibilitätsprobleme zu informieren, benötige ich einen Menschen.

Zum Einsatz kommt natürlich Semantic Versioning — Sie wissen schon: major.minor.patch-snapshot.

Das ist der manuelle Teil. Der automatisierte Teil ist relativ unproblematisch: Jeder Commit im VCS erzeugt über die CI/CD-Pipeline ein Artefact mit der Buildnummer (wahlweise dem Commit-Hash). So etwas wie meine-anwendung:4711, wobei 4711 die Buildnummer ist.

Dieses Artefakt – sei es ein Docker-Image, eine EXE, ein Tar-Archiv, eine Jar-Datei, whatever – wird üblicherweise in einem Artefaktspeicher abgelegt (Artifactory, Nexus, Docker Registry, etc.) und von dort dann weiter auf die entsprechenden Umgebungen bis hin zur Produktion ausgerollt: „deployt“. Dort werden dann verschiedene Integrationstests, Ende-zu-Ende-Tests, Abnahmetests und so weiter ausgeführt.

Bei einer Codebasis, einer Anwendung, die gepflegt, weiterentwickelt und ausgeliefert wird, ist das easy. Die Buildnummer ist zentrale Wahrheit. Was aber wenn x Anwendungen entwickelt werden und in einem Ökosystem zusammenspielen müssen. Was bedeutet in diesem Kontext ein „neuer Build“? Anwendung-1 ist bei Build 6364 während Anwendung-12 erst bei Build 56 ist. Wie komme ich hier zu allgemeinen, automatisierten Testaussagen. Das behandeln wir mal in einem anderen Artikel.

Für unser einfaches Szenarion kommt jetzt wieder die manuelle Versionierung ins Spiel. Denn ich möchte meine neue Version nicht als 4711 veröffentlichen. Eine oft genutzte Eigenschaft meiner Schnittstelle stand in der letzten Version 1.2.3 noch zur Verfügung, ist aber jetzt nicht mehr dabei. Es ist Zeit für eine Version 2.0.0.

Wie benennen wir jetzt also den Build 4711 mit 2.0.0? Manuelles Ändern des Dateinamens? Sicher nicht. Aus meiner Sicht ist das Folgende am einfachsten: Wir nutzen Tags, falls uns VCS das hergibt (Git kann das natürlich).

Die Buildnummer ist nichts weiter als die fortlaufende Nummer der Pipelineausführung, durch die das Artefakt erzeugt wurde. Dieser Pipelinedurchlauf läuft auf einem bestimmten Codestand, der wiederum in einem Commit im VCS eindeutig enthalten ist.

Indem wir manuell einen Tag 2.0.0 auf diesen der Buildnummer 4711 eindeutig zugeordneten Commit setzen, lösen wir ein Event aus. Dieses Event triggert eine Pipeline, die nun das Artefakt nicht mit der Buildnummer, sondern der Tag-Bezeichnung versieht.

Jetzt ist es noch wichtig, die Artefakte vielleicht systematisch aufzuräumen, aber auch das ist ein Thema für einen weiteren Artikel.

Entwickler schaffen sich ab: WebAssembly, jHipster und Low-Code – und das ist gut so

Wir machen uns überflüssig. Meine These: Und das ist gut so. Wir wollen es noch nicht wahr haben und genießen derzeit noch eine Art Schutzposition. Während es Mangel an IT-Kräften gibt und die Digitalisierung für viele Bereiche Stellenabbau bedeutet entwickeln sich die Technologien paradox. Paradox ist es aber nur auf den ersten Blick.
Die scheinbare Paradoxie: Entwickler werden durch ihre eigene Digitalisierung selbst von den Auswirkungen auf den minimierten Arbeitskräftebedarf betroffen sein. Nicht langfristig, sondern es steht kurz bevor! Wie kann das sein?

Entwickler sind derzeit noch in einer Position, dass die Digitalisierung so langsam akzeptiert ist, in manchen Bereichen bereits Fahrt aufnimmt, aber so richtig verankert in vielen Bereichen noch nicht ist. Auch mit dem Pandemieschub ist im Allgemeinen die Führungskraft abhängig von ihren Technologieberatern, meist Entwickler, die Aufgaben planen und Aufwände einschätzen. Überliche Muster dabei sind: Backendentwicklung ist sehr aufwändig im Vergleich zur Frontendentwicklung, native Appentwicklung ist keine einfache Webentwicklung und zu einem gegeben Design benötigt es grafikaffine Entwickler, die dies auch Umsetzen können. Die Entwicklung verrät dem Management natürlich nur zögerlich, dass diese Aufgaben heute zu einem Bruchteil des Aufwandes zu erledigen sind.
Die drei Kernbereiche, aus denen die Aufwände für die Entwicklung entstehen, sind kurz davor zu fallen.

Kernbereich 1: Backendentwicklung wird durch Standgeneratoren ersetzt

Die Backendentwicklung hat den Ruf, das eigentliche Feld des hochspezialisierten Entwicklers zu sein. Das ist historisch so gewachsen. Betriebssystementwicklung (Linux-Kernel, etc.), Algorithmenentwicklung (Facebook, Google) sind das Herzstück der jeweiligen Innovationen. Und in der Tat, überall dort, wo es viel neue Businesslogik zu entwickeln gibt, werden auch in Zukunft noch die spezialisierten Entwickler benötigt. Doch für die meisten Geschäftsmodelle gibt es heute Frameworks, die in dem Backendbereich eingesetzt wird. Dazu kommen Generatoren, wie jHipster, die nicht nur große Teile des Backends einfach auf Basis von standardisierten Diagrammen automatisiert erzeugen können. Auch Swagger geht nach dem Konzept „Interface-First“ vor. Gar nicht so unglaublich aber wahr: Eigentlich braucht man nur beschreiben, welche Daten ausgetauscht werden sollen und schon steht fast das gesamte Backend. Und das ist ein sinnvoller Fortschritt, der dort vollzogen wird. Warum sollen die immerselben Businesslogiken von der Backendtruppe immer wieder auf neue händisch eingetippt werden? Oder warum soll der Entwickler sich Stunden aufschreiben, in denen er eigentlich nur Altes kopiert und sich ansonsten auf die faule Haut legt?

Da wir bereits von Businesslogik sprechen, die früher üblicherweise im Backend angesiedelt war, so kommt der eine oder andere vielleicht auf die Idee, dass diese nun einfach in die Frontendentwicklung abwandert und dann eben dort stattfindet. Das ist nicht richtig. Sie wandert zwar im Zuge der ebenfalls richtigen Evolution von klassischen, serverabhängigen, mehrseitigen Anwendungen in richtung Singlepage-Application oder PWA (Progressive Web Apps) also Anwendungen, die eher unabhängig von einem Server funktionieren und deshalb viel Businesslogik in der Anwedung selbst und nicht im Server haben. Doch diese wird bereits von den entsprechenden Generator wie jHipster gleich mitgeneriert.

Kernbereich 2: Spezialisten für native Appentwicklung

Derzeit ist es sinnvoll für Innovationen, mit einem plattformunabhängigen Framework App für mobile Geräte zu entwickeln. Einfach weil es günstiger ist, gleich für mehrere Plattformen zu entwickeln. Besser und hochwertiger allerdings ist die native Entwicklung für jede Plattform im Speziellen. Also eigens für Apple (iOS) und eigens für Android. Dafür benötigt man spezielle Swift oder Java-Entwickler. WebAssambly ist die nächste Evolutionsstufe: So wie Website einfach von eine Domain geladen werden, können mit WebAssembly schon heute native Apps entwickelt werden, die nicht über einen AppStore geladen werden müssen, sondern einfach über eine Domain abgerufen werden können. Und diese werden, sobald es die entsprechenden Phones dafür gibt, gleichmaßen gut auf dem Phone, dem Tablet und dem Desktop laufen. Schnell, nativ entwickelt.

Kernbereich 3: Frontendentwickler ablösen

Zu meiner Anfangszeit gab es Microsoft Frontend. Wer mit diesem Tool glaubte, Webentwicklung betreiben zu können, wurde schnell eines besseren belehrt. Das Tool wurde praktisch zu einem Witz unter allen Menschen, die sich mit der Entwicklung von Software oder auch nur einfachen Webseiten im Web beschätigten. Auch andere Tools, die Frontends irgendwie grafisch entwickeln lassen wollten, erreicht nie den Wartbarkeits und Erweiterbarkeits und Sauberkeitsanspruch echter Softwareentwickler. Heute gibt es allerdings die ersten Tools, wie WebFlow, die einen Grafiker in die Lage versetzen, seine Designs quasi direkt in diesem Tool umzusetzen, mit den üblichen Werkzeugen, mit leicht ungewohnter Herangehensweise. Ist diese Herangehensweise in gewissen Blöcken zu denken, allerdings akzeptiert, so generiert der Design gleich das gesamt Frontend. Ein Entwickler stöpselt bloß noch die Details zusammen. So ein Tools ist beispielsweise WebFlow.

Was für den Entwickler bleibt ist Zusammenstöpseln: Das werden die Waldundwiesenentwickler übernehmen. Davon wird der Bedarf dann in Zukunft gewaltig abnehmen. Und neue Businesslogik für echte Innovationen wird weiterhin benötigt. Das wiederum werden die besten Spezialisten auf ihrem Gebiet ausführen.

Positionierung und Marktanalyse

Positionierung: Ergebnisse unserer Marktanalyse

In den letzten Wochen haben wir uns einer Repositionierung unterzogen. Obwohl wir stetig und solige wachsen, machen wir eigentlich die gleichen Fehler, wie viele andere Softwareentwickler da draußen: Wir sind zu diffus in unserem Angebot.

Ich bin kein Marketingspezialist. Solche Aufgaben gebe ich für gewöhntlich an externe Dienstleister. Doch diese zentralen Design- und Ausrichtungsthemen sollte der Unternehmer selbst machen. Perfektionieren können es später andere. Deshalb sind die folgenden Themen aus der Perspektive eines Autodidakten geschrieben.

Warum sollte ein Kunde unsere Dienstleistungen beauftragen? Die Frage aller Fragen. Sicher entwickeln wir einfach besonders gut, effizient und zuverlässig – aber das sagen alle anderen auch. Momentan ist der einzige echte Grund, warum Kunden zu uns kommen: Wir werden von anderen Kunden empfohlen und wissen wovon wir sprechen, weshalb wir in Kundengesprächen einen guten Eindruck hinterlassen.

Das ist eine gute Basis, nur würden wir gerne auch Unternehmen unterstützen, die nicht direkt aus unserem eigenen Umfeld kommen. Also müssen wir auf uns aufmerksam machen. Doch ohne die Empfehlung, stehen wir genau so ununterscheidbar da, wie die meisten bei Google. Das heißt es „Von der Idee bis zum Launch“, „Experte für Individualsoftware“, „Individuell & Maßgeschneidert“, „Wir bauen digitale Produkte“, etc.

Doch was ist eigentlich die Leistung, die sie anbieten? Ein „Experte für Individualsoftware“ lässt sich klassisch durch ein Lastenheft briefen und geht dann den Entwicklungsprozess durch, bis am Ende die gewünschte Software herauskommt. Das können wir auch. Ob nun jemand einen Markplatz, eine Enterprise-Software, ein Spiel, einen Onlineshop oder eine Desktopapplikation entwickelt haben wollte, das spielte 1995 keine große Rolle.

Kommunikation aus den 90ern

Heute jedoch macht es einen gewaltigen Unterschied, ob wir noch nie einen Shop bspw. auf Basis von Shopware in Betrieb genommen haben, dafür aber seit einem Jahrzent Plattformen entwickeln und für unsere Kunden betreiben.

Und die Landschaft ist unfassbar divers. Was früher Buchhaltung, Officeanwendungen, Unterhaltungssoftware und vielleicht noch Internetseiten waren, sind heute zig verschiedene Themengebiete mit ihren eigenen Hürden. Heute gibt es, wenn man allgemein von Softwareentwicklung spricht, alles Denkbare: Globale Lösungen für die betriebliche Resourcenplanung mit hohen Hardwareanforderungen, Datenanalyse mit Datamining, Datenanalyse mit Business Intelligence, neben Internetseiten spielt sich alleine im Browser Gaming, Webanwendungen (Google Docs, Spotify, Microsoft Tasks und tausend andere), IoT-Plattformen, E-Commerce und Plattformen/Ecosystems wie Appstores, Marketplaces wie Booking, HRS, Uber, Freelance.de, Stellenanzeigen.de, Markt.de und wieder tausend mehr. Um nur einen Bruchteil aufzuzählen.

Diese Systeme sollen je nach Anforderung, Nachfrage und Last anpassbar und erweiterbar sein. Also auf moderen Infrastruktursystemen laufen, wie sie AWS (Amazon), Azure (Microsoft) und andere anbieten: Die Infrastruktur soll skalierbar sein. Dies allein umfasst ein Team von Spezialisten.

Man spricht von Cloud, wenn dazu moderne Abomodelle kommen. Auch für diese Anforderungen muss es wieder erfahrene Leute im Team geben.

Auch die Branche macht einen unterschied. Ob wir für unsere Messekunden oder für unsere Jobmarktplätze Plattformen entwickeln, kommen verschiedene Erfahrungsschätze zur Geltung. So ist es ein himmelweiter Unterschied, ob man für Transport, den Handel oder die Finanzwelt entwickelt .

Wo stehen wir in diesem Spiel: Eine Markanalyse

Auch unsere Kommunikation war darauf ausgelegt, potentielle Kunden davon zu überzeugen, dass wir alles entwickeln können. Und selbstverständlich können wir uns tatsächlich in alles einarbeiten. Alles ist irgendwie verwand. Webapps und Apps für Apple-Smartphones (iOS). Marktplätze und Onlineshops. Selbst für die Buzzthemen Blockchain, Machine Learning und Datenanalyse hätten wir theoretisch Leute, die entsprechende Fähigkeiten hätten, aber derzeit keine Spezialisten in dem Bereich sind. Das ist nicht unser Kerngeschäft, das macht z.B. Blockchain Solutions hier in Hamburg besser.

Also was sind denn eigentlich die Bereiche? Und es geht ja auch darum, den sogenannten offiziellen Titel dieses Feldes zu kennen.

CheckMobile (unser Vermieter hier in Hamburg) und wenige andere Softwaredienstleister in Hamburg haben sich zum Beispiel auf Business Process Automation spezialisiert. Prozessautomatisierung – klar. Dass BPA das allgemein etablierte Akronym ist, müsste einem natürlich klar sein um sich darauf nach außen zu positionieren, selbst wenn man bereits vielleicht seit Jahrzehnten erfolgreich Prozesse automatisiert. Natürlich weiß man das wahrscheinlich, wenn man bereits darauf spezialisiert ist.

Andere Bereiche werden häufig als API-Development, E-Commerce Development, Marketplace Development, Cloud Application Development, Web Development, Software Engineering, Software Testing Services und noch ein paar andere bezeichnet.

Jetzt haben wir eine einfach Exceltabelle erstellt, mit all den sichtbaren Mitbewerbern in Hamburg und geschaut, welche Spezialisierung, welche Kundenbranchen, welche Kundengröße sie am Markt kommunizieren. Aus Datenschutzgründen poste ich diese Tabelle hier nicht, aber es ist kein Hexenwerk, sobald man sich im klaren ist, welche Services überhaupt im Raum stehen. Dann lassen sich die Mitwerber einfach googlen und die Tabelle erstellen.

Die Erkenntnis für uns ergab sich, dass Schnittstellenentwicklung, Marktplatzentwicklung noch völlig unbelegt sind. Außerdem haben wir das Thema DevOps noch mit in die Liste aufgenommen und auch dafür hat bisher noch kein Spezialist die Hände gehoben.

Was können wir denn so richtig gut?

Jetzt ist ja schon so, dass wir tatsächlich in manchen Bereichen besonders viel Erfahrung haben. Instinktiv würde ich auf Userexperience, Backendentwicklung, Architektur, Altsystemmodernisierung (Legacy Code), DevOps, Prototypenentwicklung und eben Markplätze tippen. Schnittstellenentwicklung können wir auch sehr gut.

Legacy Care und Fast Prototyping stellen wir bereits seit einer Weile heraus. Die die Nachfrage scheint nicht direkt besonders hoch zu sein. Die Fakten geben besonders her: Marktplatzentwicklung, DevOps, Prototypen und die Altsystemmodernisierung. In den Bereichen haben und hatten wir besonders viele Projekte und einige Tools und Best Practices angesammelt.

Also die Überschneidung ja klar: Wir sollten unsere Fähigkeiten insbesondere in der Marktplatzentwicklung und auf dem Gebiet DevOps herausstellen.

Nachfrageanalyse und Zielgruppenanalyse

Herauszufinden, wie hoch die Nachfrage bei diesen Kandidaten nun tatsächlich ist, das ist der nächste Schritt. Wir haben jetzt also die Konkurrenz analysiert und eine Angebotslücke festgestellt. Ganz offensichtlich gibt es sowohl an dem Buzzthema „DevOps“, als auch an dem Thema „Marketplace Development“ ein hohes allgemeines Interesse. Wie hoch dieses konkret ist, wie die potentiellen Kunden anzusprechen sind und über welche Kanäle sie zu finden sind, das spare ich mir für den nächsten Artikel zu unserem Positionierungsabendteuer aus.

Positionierungsakt 1: Zukunftsmenschen und Sinusmileus (Kartoffelgrafik)

Eigentlich ist es Wahnsinn einen IT-Dienstleister aufzubauen. Interessante Einsichten hat mir das Projekt „Zukunftsmenschen“ heute gebracht. Die Positionierung ist derzeit das zentrale Thema meiner Strategieaktivitäten. Ich bin Nachfrageanalysen beschäftigt bei denen ich die Sinusmilleus wieder zurate gezogen habe.

„Zukunftsmenschen“ ist ein Studienprojekt, der Youtubefund ist eine Art Interview von Puppen als entsprechende Repräsentanten der einzelnen Millieus. Toll gemacht. Leider fehlt einem zu der Vorstellung irgendwie das Programmheft, wenn man so will. Ich konnte mir den Gesamtzusammenhang über den Projektabschlussbericht und die Website rekonstruieren.

Zugegeben: Es hat mich erstaunt, dass Kehrwasser 2019 letztlich Fahrt aufgenommen hat. Der Erfolg war das Ergebnis halbsystematischen Probierens. Durch die Erfahrungen, die ich zwischen 2015 und 2018 in IT-Dienstleistern, Agenturen machte, konnte ich immerhin unser Angebot bzgl. der Business Values schärfen. Meine Vertriebsbemühung musste davor geradezu kläglich scheitern. Aus dem Elfenbeinturm der Technik, der wissenschaftlich, theoretischen Sicht auf die Informationstechnologie und entsprechenden Dienstleistungen war mir die Sicht des Kunden auf einen IT-Dienstleister vorher nicht bewusst.

Erst das Verständnis für das Projektmanagement, auf der Ebene des ökonomischen Entscheiders zu kommunizieren brachte mich zumindest zu den Einsichten, die Sorgen aus Managementperspektive vordringlich zu kommunizieren. Dies und der technische fundierte Hintergrund, brachte Kehrwasser die ersten ernstzunehmen Aufträge letztlich ein, nach meiner bisherigen Einschätzung.

Doch dies ist nur das eine Ende des Spektrums. Die feingranulare Positionierung von Kehrwasser inmitten etlicher Dienstleister alleine lokal in Hamburg und etlicher Anbieter in diesem Umfeld online ist dringend notwendig um den nächsten Schritt gehen zu können.

Neben der Fokussierung auf wenigere Nischenthemen (DevOps, DevSecOps, Markeplace Development und Release Management) ist eine Dimension der Positionierung auf den Descision Maker der Kunden. Dazu war mir eine Überblick über die Rollen in unserer Gesellschaft notwendig.

Ich stolperte also über das Video „Zukunftsmenschen – Deutschlands zehn soziale Milieus als Charaktere“. In diesem Werden die Personas, also repräsentative Charaktere der einzelnen Milieus als Puppen animiert interviewt und stellen so die Erkenntnisse der Milieuforschung überspitzt, quasi an ihren Gitterpunkten, greifbar dar.

Zukunftsmenschen ist die Abschlussarbeit von Anne Stürmer an der ecosign / Akademie für Gestaltung in Köln. Die Basis ist wiederum die Abschlussarbeit des Projekts „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer Ressourcenleichten Gesellschaft“ (Autoren: Dr. Holger Berg, Dr. Maria Schnurr, Michael Schipperges, Holger Glockner; Veröffentlicht durch das Umweltbundesamt).

Leider weichen die Millieusbezeichnungen von den üblichen Bezeichnungen der Sinusmilieus ab. Also die bekannten Hedonisten, Traditionelle, Performer, Expeditive etc. In Zukunftsmenschen sind sie Moderne Gehobene, moderner Mainstream, kritische Reflexive usw. Also wo stehen die, die wir im Video sehen?

Ich habe mich noch nicht tief in den Beitrag des Umweltbundesamtes eingelesen. Die von den üblichen Kartoffelgrafiken abweichende Positionierung findet sich in Abbildung 6 des Dokuments (siehe Screenshot unten).

Außerdem findet sich auf zukunftsmenschen.com eine Galerie über einen Prosprekt in dem die einzelnen Milieus dann definiert werden. Dort kann man sich durch die Charaktere klicken. Falls Anne das liest: Es wär toll mal ein PDF von diesem Pamflet zu bekommen.

Abbildung 6 des Abschlussberichts „Erfolgsbedingungen für Systemsprünge und Leitbilder einer Ressourcenleichten Gesellschaft“

20 Tools für IT-Projekte

20 Tools für IT-Projekte
Planung, Entwicklung, Projektcontrolling, Steuerung, Erfolgsmessung, Meetings – Alles Themen eines IT-Projekts, die das Team und die Teamleitung zu bewältigen hat.
Der Preis spielt schon auch eine Rolle. Natürlich sind die Tools ihre Kosten häufig wert, doch fragt man sich, ob es für jedes Tool 10€ pro Nutzer und Monat sein müssen. Für zentrale Tools wie Jira und Teams bin ich dazu bereit, doch für irgendwelche kleineren Tracker? Also auch für kommerziell erfolgreiche Tools, spielt der Abopreis in Summe irgendwann eine Rolle.

Planung
Klar, hier sind die klassischen Rumtreiber wie Atlassians Jira zu nennen. Jira nutzen wir auch und es gibt auch keinen wirklichen Grund, dies zu ändern. Vielleicht der Preis in manchen Situationen.

1. Zoho Sprints
Eine Alternative ist Zoho Sprints. Ich fand das Tools ganz gut, vielleicht allerdings, vlt. weil ich Jira einfach gewöhnt bin, hatte ich den Eindruck bei Zoho Sprints schlechter die agile Praxis abgebildet zu haben. Wie Sprints geöffnet, geschlossen und verändert werden, empfand ich nicht als dem tatsächlichen Vorgehen entsprechend. Weiterhin gehört Trello zu den Tools, die wir in IT-Projekten nutzen. Die Übernahmen von Trello durch Atlassian ist dem Tool nicht förderlich, dennoch bleibt sein kostenloser Plan. https://www.zoho.com

2. Pivotal Trackers
Pivotal Tracker ist ein solides Tool, dass durch seine Aufmachung und sein UI ein Stück weit versucht, das agile Rad gleih neu zu erfinden. Das gefällt mir nicht so gut. Es gibt aber einen kostenlosen Plan und die Essenz ist die Selbe wie bei Jira und Zoho Sprints.
https://www.pivotaltracker.com

Wissenstransfer
Erfahrungen sammle ich seit fast zwei Jahren simultan in zwei verschiedenen Teams einerseits mit der üblichen Google Drive Situation und andererseits mit der Enterprisevariante: Microsoft Sharepoint, Teams und Office. Meine Schlussfolgerung: Teams und MS Office sind für sich top Tools. MS Office mit seinem Ursprung auf dem eigenen Rechner versucht die Integration in die Cloud mit Sharepoint wo bspw. MS Teams die Daten wieder aufgreift. Das Ergebnis davon ist allerdings, dass man mehrere Versionen dieser Dateien im Sharpoint hat und weitere auf dem lokalen Rechner und leider mit den Dateiversionen durcheinander kommt. Googles Dropboxartiger Cloudansatz ist konsequenter und daher letztlich weniger konfus.
Wikis sind das Mittel der Wahl um flüchtigere Dokumente zu bearbeiten, wie Roadmaps oder Protokolle. Confluence muss erwähnt werden, das ist keine Überraschung.

3. Guru
Guru kann bis zu drei Teammitgliedern kostenlos verwendet werden. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es danach im Vergleich zu Confluence noch sein Geld wert ist. Die Integration in Slack scheint mir jedenfalls gelungen. Also vielleicht ein besserer Begleiter wenn man sich für das Dreieck Slack, Pivotal Tracker und Google Cloud entscheidet, statt für Teams, Jira und Office.
https://www.getguru.com/

4. Schätzpoker: Agile Casino
Gerade in größeren Runden kann bei Planungsevents das Planningpoker hilfreich sein, um geregelt gute Schätzwerte für Aufgabenaufwände zu erzielen. Agile Casino ist an der Stelle ein gutes Tool. Es ist kostenfrei aber eben frei von Werbung und solide entwickelt. Der Haken: Wenn es einer ist, dass der Entwickler sich dur dieses Tool natürlich profilieren will.

Das Ganze Tool ist sehr nah an Scrum aufgebaut: Teamgröße ist Neun. Es gibt Plätze für „Insprektoren“ was aus der Sicht des IT-Projektmanagements also der Product Owner, die Stakeholder oder der Scrum Master wäre.
https://agilecasino.kehrwasser.com

Abwesenheitsplanung
Es ist immer wieder ein zentrales Thema, welche Resourcen zu welcher Zeit verfügbar sind. Neben vielen anderen Bedürfnissen nach Aufzeichnung in IT-Teams sind die Abwensenheiten besonders wichtig. Gewisse Fähigkeiten und Spezialwissen ist dadurch evtl. nicht verfügbar, Kapazitätsgrenzen werden unterschritten, Gegenmaßnahmen müssen getroffen werden. Stakeholder wollen informiert werden.
Auch wenn es ein zentrales Thema ist und zur Not mit Spreadsheats oder Kalendern gelöst werden kann, interessiert mich ein spezielles Tool für diesen Usecase explizit. Eines, das die entsprechenden Informationen bereitstellt – einfach und nur dies tut.
Es ist nur so, dass diese Tools keine Rocket Science sind und der Mehrwert dann noch nicht 20€ pro Monat für ein 10-Personen starke Team entspricht. Tools die ich bisher gefunden habe, rufen leider einen mir zu hohen Preis auf, sodass ich derzeit eher bei Excelsheets und Onlinekalender bleibe.

5. Staffomatic
Staffomatic kommt an das heran, was ich mir in etwa vorstelle. Aber auch 1,80€ pro User pro Monat ist mir das Geld einfach nicht Wert. Sie könnten ein solch mäßig anspruchsvolles Tool auch für 0,50€ ja Monat und User anbieten. Dann wären sie noch immer rentabel.
Ich denke ohnehin, dass Plugins für Teams oder Slack hier das Mittel der Wahl wären.
https://staffomatic.com

Zeiterfassung
Die Zeiterfassung gehört für uns in fast allen Projekten noch immer dazu. Auch wenn wir bereits Story Point basierte Abrechnungsmodi und Projekte haben. Ein einfaches, sich nicht in den Vordergrund drängendes Tool war uns also wichtig. Das folgende Tool benutzen wir in fast all unseren Projekten.

6. Clockify
Mit Clockify bin ich wirklich sehr zufrieden. Es kommt aus unbekanntem Hause, es ist trotzdem robust entwickelt und das Userinterface ist auf den Punkt, inuitiv zu bedienen. Es weiß seinen Platz und versucht nicht als erstes zur Enterpriselösung für sämtliche Belange auf dem Gebiet der Zeiterfassung in Unternehmen zu werden. Getreu nach dem Motto: „Do one thing and do it well“. Das mag ich. Und die verfügbare API ist ebenfalls nützlich um Information z.B. in der Business Intelligence zusammenzutragen.
https://clockify.me/

Meetings
Klar, eine Toolsammlung für 2021 kommt im Coronajahr nicht drumherum, die Tools mindestens zu erwähnen: Zoom, Slack, Microsoft Teams. Ich denke auch nicht, dass sich ein weiterer Player entwickeln wird, der das Feld noch von hinten ausholt.

7. Mattermost
Eine lohnenswerte Alternative zum integrationsfähigen Slack-Interface ist das Team-, und Messenger-Tool Mattermost. Zwar ist dieser Dienst noch nicht sehr bekannt im Unternehmensumfeld, dennoch bietet er äußerst nützliche Voraussetzungen. Dieses Tool können Unternehmen auf ihren eigenen Servern installieren und behalten damit die komplette Kontrolle über alle gespeicherten Nachrichten sowie Attachments.
https://mattermost.com/

8. Chanty
Zu Chanty und dem folgenden Fleep kann ich noch nicht besonders in die Tiefe gehen. Wir haben diese Tools jedoch auf dem Radar. Falls jemand bereits Erfahrungen dazu sammeln konnte, freut mich ein Feedback dazu.
https://www.chanty.com/

9. Fleep
Für Fleep gilt das selbe. Ich freue mich auch über einen Kommentar zu dem Tool.
https://fleep.io/

Kollaborationstools
Interessanter werden seit diesem Jahr Kollaborationstools. Seit ewigkeiten gibt es diese Kollaborationssoftware. Es gab bereits vor 10 Jahren ein Tool,
Erst jetzt im Pandemiemodus sehe ich in Projektteams wirklich Leute diese Tools benutzen. Wobei man ja auch sagen muss, dass Kollaboration in Entwicklungsprojekten längst in Form von geteilten Repositories und Versionskontrollsysteme der Standard ist.

10. Overleaf
Für Teams, die ihre Dokumentation in Latex schreiben, ist diese Kollaborationstool eine tolle Sache. IT-Temas im wissenschaftlichen Bereich allen voran können dieses Tool gut verwenden um in einem extrem remotelastigen Arbeitsumfeld live am Dokument zu arbeiten. Was mit Google Docs und Word natürlich längst möglich, wir hier jetzt auch für Latex möglich. Ich würde mir dies für Markdown wünschen.
https://de.overleaf.com

11. Gitlab
Für Entwickler bietet Gitlab keine Livekollaboration aber Gitlab bietet neben seinen primärem Leistungsumfangs als Versionverwaltung und Plattform für CI/CD die Möglichkeit, Codezeilen zu kommentieren.
http://www.gitlab.com

12. Visual Studio Live Share
Gerade für das Pairprogramming im Remoteumfeld ist Collaboration bereits in der Entwicklungsumgebung sehr nützlich. Entsprechende Tools (Coda – nicht mehr verfügbar) gab es bereits vor Jahren für den Mac. Eine Erweiterung zur Live-Kollaboration gibt es auch für den aktuellen Platzhirsch der IDEs: Visual Studio Code von Microsoft.
https://visualstudio.microsoft.com/de/services/live-share/

Digitale Whiteboards
Ein für mich relativ neues Thema sind professionelle Retros. Kurz der Beginn der Pandemie erlebte ich die erste Retro dieser Art in einem Designoffice über den Dächern der Kölner Innenstadt. Ein sehr cooles Ambiente und der passende Ort für ein dramarturgisch durchgeplantes Teamevent mit Mehrwert: Die Teams des Projektes wurden zu willkürlichen Gruppen zusammengewürfelt, wechselten von Board zu Board und von Wand zu Wand und brainstormten Hindernisse, Erfolge, leiteten Maßnahmen ab und bewerteten diese z.B. nach Aufwand, Risiko und Impact.
Digitale Boards sind enorm sinnvoll, wenn es um Remotearbeit geht. Diverse „Spiele“ können gespielt werden um Meinungen, Erfahrungen, Einstellungen und Stimmungen aus den Köpfen der Teammitglieder hervorzulocken.

13. Microsoft Whiteboard
Microsoft Whiteboard ist nicht besonders mächtig. Es genügt aber: Entsprechende Bereiche lassen sich durchaus kennzeichnen. Verschiedene Abschnitte beschreiben. Vorlagen als Grafiken einfügen. Mir scheint es immer, als können man irgendwie einen Stylus vielleicht von einer Whiteboardapp auf dem Tablet nutzen. Ich habe eine entsprechende Funktion aber noch nicht gefunden.
https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/microsoft-whiteboard/digital-whiteboard-app

14. Mural
Mural ist für mich wie vielen anderen auch das angenehmste Tool. Es kommt direkt mit den Vorlagen daher, die ich im allgemeinen für sinnvoll halte. 5 Whys (https://de.wikipedia.org/wiki/5-Why-Methode) beispielsweise. Die Integration der Teammitglieder unterliegt einer gewissen Gamification und die Navigation ist gut gelöst.
https://www.mural.co/

Bei all diesen Whiteboard wünsche ich mir die gewohnten Funktionen und Shortcuts aus Designanwendungen: Ausrichtung an Objektkanten, Doppelung via Shortcut etc. Was nicht ist kann ja noch werden.

Fazit
Ich würde mir wünschen, einen zentralen Service zu haben, über den sich alle Mitglieder bei den tausenden von Tools anmelden können (via Single-Sign-On). Es ist total nervig, wenn jeder Nutzer sich erst wieder einen Account bei dem entsprechenden Tool machen muss und die Passwörter dann wieder lokal verwaltet. Hätten wir doch nur unendliche Kapazitäten, so würden wir diese Idee selbst verfolgen. Vom Standing her ist es wohl eher etwas für die zentralen Player.
Beim Zusammenstellen diese Liste mit Tools fällt mir auf, dass wir gar nicht so richtige Exoten verwenden. Es ist tatsächlich nicht so einfach, Tools experimentell in einem Team einzusetzen. Ich würde in Zukunft gerne mehr experimentieren.

Lean: Du kannst den Markt nicht früh genug testen

Wir haben nicht früh genug mit dem Testen begonnen! Vor einiger Zeit haben wir ein MVP für ein Outsourcing-Tool gestartet. Beim zusammenstellen der Landingpage wurde uns klar: Wir hätten noch früher veröffentlichen sollen.

Die Situation: In früheren Projekten hatten wir gelernt, nicht von Anfang an auf die 100%-Lösung zu setzen. Nicht erst eine Anwendung bis ins letzte Detail reifen lassen und danach veröffentlichen. Für das Outsourcing-Tool hatten wir zwar einen MVP (einfach gesagt unsere 70%-Lösung), das wir in etwa drei Monaten entwickeln konnten und damit die Lesson-Learned von vorherigen Projekten umsetzten. Doch sollte sich herausstellen: Auch das war wieder nicht früh genug.

Die Psychologie dahinter ist interessant. Obwohl ich mich intensiv mit Lean, Build-Meassure-Learn, Genchi Genbutsu, Customer Discovery, Actionable vs. Vanitymetriken beschäftigte, fiel mir nicht direkt auf, dass wir vor der dreimonatigen MVP-Entwicklung, doch erst noch weitere, passgenauere Smoketests hätten durchführen sollen. Denn auch drei Monate sind schon eine lange Zeit.

Smoketests sind Tests, die man nur mit einer Landingpage durchführt, ohne überhaupt einen Prototypen, ein MVP oder gar das fertige Produkt zu haben. Wir haben das gemacht, indem wir Landingpages erstellt haben und, wie Facebookpost, eine kleine Gruppe dort hinleiteten. Doch gingen wir dort noch von einer anderen Kernfunktion unserer Anwendung aus. Der Nutzen war damit ebenfalls ein Anderer.

Ganz konkret: Die Idee war es (sie liegt derzeit übrigens auf Eis) ein Tool zu entwickeln, mit dem man gewisse Aufgabenabläufe erstellen kann (z.B. Text schreiben, Text korrigieren, Bild zu Text finden, Text auf Blog veröffentlichen) und diese Aufgabenketten dann automatisiert an die entsprechenden Assistenten, Texter etc. delegiert werden.

Und dazu erstellen wir eben die Landingpages, auf die wir kleine Grüppchen von Facebookusern brachten und uns anschauten, welcher Anteil von ihnen über einen Launch informiert werden wollte. Die Rate (die Konversionsrate) von etwa 9% konnten wir damals messen.

Durch weitere Kundeninterviews und Recherche fanden wir heraus, dass die Struktur dieser Idee zu komplex war, um sie einem breiteren Publikum verständlich zu machen. Wir wandelten diese Idee also recht massiv ab, sodass unser Tool vorerst keine Ketten, sondern einfach einzelne Aufgaben annehmen und durchführen sollte (z.B. Webseite auf Datenschutz prüfen). Wir „pivotierten“ also, um es in der Sprache der Lean-Startupwelt auszudrücken.

Zu dem Zeitpunkt begangen wir zwei Fehler: Wir gingen erstens gedankenlos davon aus, dass die Zahlen der Landingpages aus der ersten Version nicht anders für die zweite Version sein würden. Wir dachten einfach nicht darüber nach und hatten nicht auf dem Radar, dass sich diese Einstiegszahlen ja bereits ändern werden. Aus der Retrospektive absolut klar.

Das war der erste Fehler. Der zweite Fehler war, dass wir nie die Kanäle dazu testeten. Das heißt Kanäle wie Facebook Ads, Blogartikel, Suchmaschinenmarketing testeten wir nicht auf die Landingpages die wir hatten und offensichtlich auch nicht mit der neuen Version. Sprich: Wir prüften nie, mit welchen Kanal wir genügend Leute zu einem annehmbaren Preis auf unsere Landigpages bringen werden können, um überhaupt später auch mit einer aussagekräftigen Verprobung des MVPs beginnen zu können.

Nach einiger Zeit konnten wir die Konversionsraten zum Glück wieder auf ein recht gutes Niveau bringen: 8% im Sommer, 9% im November. Das passt auch mit den Erfahrungswerten von Eric Ries zusammen: Grockit gründete vor Jahren eine Plattform um eine Brücke zwischen E-Learning und Multi-Player-Spielen im Internet zu schlagen. Sie hatten als sie starteten eine Registrierungsrate von 5%. Nach Testrunden dann 17% und letztlich sagenhafte 42%!

Auch die drei Monate MVP-Entwicklung hätten wir abkürzen können. Denn wie sich herausstellte kamen die Nutzer zuerst nur bis zu den ersten Screens, stöberten ein wenig in den verfügbaren Dienstleistungen und schauten sich Details dazu an. Das bedeutet: Wir hätte bereits ohne das Buchungssystem im Hintergrund erste Testresultate erhalten können, indem wir mit mit dem noch halbfertigen Prototypen das Testen begonnen hätten.

Erst nach der MVP-Entwicklung die Landingpage zu erstellen, die sehr wahrscheinlich für mindestens einen Monat ohnehin das Einzige ist, was die meisten Kunden je besuchen werden ohne sich zu registrieren. Mit dem Prototypen können wir jetzt immerhin konkrete Funktionen vorführen: Animation des Dienstleistermatchings, Screenshots, Videos. Aber hätte es da zwingend gebraucht um Resultate zu erhalten. Im Gegenteil. Hätte wir ohne Detailsmaterial eine Konversionsrate von 6 oder 7 Prozent erreichen können, hätten wir eine Rate von >7% nahezu sicher ohnehin erwarten können.

Zusammengefasst heißt das: Zuerst hätten wir das neue Modell nochmal als Landingpage mit Dummygrafiken vom Tools (sogenannten Mockups) testen sollen. Und das mit den echten Kanälen. Wir hätten die Ansprache und die Landing bereits iterieren sollen. Sprich: Immer wieder Feedback holen, Dinge probieren, Zielgruppe ändern, bis wir einen Weg gefunden hätten Kosten/Konversion in ein gutes Gleichgewicht zu bringen. Erst dann hätten wir einen Prototypen bauen sollen, der erstmal nur die rudimentären Funktionen anbietet, noch ohne Checkout, als Kauf oder Buchungsprozess im Hintergrund. Und erst wenn wir eine nennenswerte Gruppengröße, eine Kohorte identifiziert hätten, die tatsächlich in den Kaufprozess gehen würde, hätten wir das MVP abschließen sollen.

Dadurch hätten wir testen können, ob wir uns auf dem richtigen Weg befinden, bevor wir den letzten Monat in die Entwicklung der Hintergrundlogik investierten.

So hieß es daher bangen, weil die Ergebnisse nun einfach aus dem Nichts kamen. Und die können Aussagen: „Was ihr da macht, überzeugt niemanden. Das müsst ihr wieder radikal ändern.“

Derzeit konzentrieren wir uns auf die Entwicklungsdientleistungen mit Kehrwasser, sodass unser Outsourcing-Tool erstmal auf Eis liegt. Es ist schade. Wir beginnen gerade, es für interne Prozesse einzusetzen. Vielleicht ergibt sich daraus ein weiteres Pivot. Wer weiß.

Planning Poker online: „Agile Casino“ – Hübsch, funktional und kostenlos

Wir haben kein gutes kostenfreies Planning Poker für Remoteteams gefunden, daher haben wir selbst ein entwickelt. Auch im Businesskontext muss man nicht unbedingt für jede kleine Spielerei 9€ Abogebühr im Monat ausgeben.

Bei einem unserer anfangs eher improvisierten Sprintplannings im Homeoffice, war die erste klägliche Idee, „auf drei“ zu zählen und dann die Schätzung in den Chat zu tippen. Das war nicht die beste Idee. Also war ich auf der Suche nach einem kostenlosen online Planning-Poker-Tool oder Scrum Poker Online (Was ist Planning Poker). Ich benötigte ein vertrauensvolles, kostenfreies und am besten werbefreies Tool für unser Team. Eine Alternative zu den üblichen, mit Werbung überfrachteten, instabilen Freebies, die man sonst online so findet. Eine robuste, reife Open-Source-Lösung wäre ideal. Noch besser: Als SaaS-Variante.

Jetzt in diesem Coronazustand, in dem auch unsere Kunden vermehrt im Homeoffice in Deckung gehen, ist es eine zuverlässige Möglichkeit, uns in agilen Projektteams wie gewohnt selbst zu organisieren und effizient zu arbeiten. (Planning Poker ist nicht nur für das agile Projektmanagement geegnet.)

Die Kommunikation funktioniert mit den aktuellen Chat- und Videocallanwendungen wirklich gut. Aus dieser Situation heraus, wird das eigentlich erst richtig klar. Wir haben Slack und Microsoft Teams im Einsatz, je nach Projekt und Kunde.

Zuverlässige Software entwickeln können, deshalb haben wir selbst ein Tool entwickelt

Aus diesem Grunde haben wir uns über Ostern (2021) entschieden und ein Planning-Poker-Tool entwickelt. Es sollte vorerst nicht mehr und auch nicht weniger Funktion als gerade notwendig haben. Selbstverständlich haben wir natürlich auf Qualitätssicherung gesetzt.

Verfügbar zum gratis Losschätzen ist es auf https://agilecasino.kehrwasser.com. Wir verzichten auf eine Registrierung und es ist vollumfänglich kostenlos nutzbar.

Einfach Spielernamen eingeben und Raum erstellen oder mit bekannter Raumnummer einem bestehen Raum beitreten. Teamkollegen einladen und schon geht es im Multiplayerroom los.

Das Tool ist zu finden unter https://agilecasino.kehrwasser.com zum Schätzen und Planen. Entwickler und Codeenthusiasten sind eingeladen mitzuentwickeln. Sie finden den offenen Quellcode hier https://gitlab.com/heusinger-open-scrum-poker.

Viel Erfolg und Spaß damit.

Kehrwasser

20 nützliche Tools für Unternehmer

Selbstständige haben viel zu tun und wenig Zeit. Gut, dass es Programme gibt, die einem Arbeit abnehmen oder sie zumindest erleichtern. Wir haben zwanzig hilfreiche Tools für Unternehmer gesammelt.

Ob für die interne Kommunikation, Buchhaltung oder für Terminabsprachen: Es gibt viele praktische Apps und Programme, die Unternehmern bei der täglichen Arbeit helfen. Eine Auswahl von nützlichen Tools für Unternehmer:

1. Planning-Poker
In unserer agilen Arbeitswelt müssen wir ständig Aufwände von Arbeitspaketen schätzen. Es gibt offline so schöne Scrum-Poker-Sets z.B. von Adesso oder Accenture. Die Auswahl an schönen Tools online für das Planning-Poker ist rar. Meist abgeranzte, halbgare Entwicklungen. Zufrieden können wir bereits über halbwegs zuverlässig funktionierende Tools sein. Dennoch mal ehrlich: Planning-Poker ist sicher keine Raketenwissenschaft und dafür wollen wir kein Geld zahlen. Also Agile Casino.

2. Terminabsprache
Calendly ist ein Online-Kalender, der Terminfindungen erleichtern soll. Über das Tools können alle freien Termine eingesehen werden. Businesspartner können sich aus den freien Zeitfenstern das passende auswählen. Die Basisversion ist kostenlos, für 10 Dollar im Monat gibt es ein Upgrade.

3. Aufgaben
Ich nutze gleich Zweierlei. Seit Wunderlist von Microsoft gekauft wurde und in Zukunft eingestellt wird, kommt mein bevorzugter Ersatz ebenfalls aus dem Hause Microsoft (ich bin eigentlich kein MS-Verfechter): Microsoft To-Do. Dies wurde übrigens von dem selben Team entwickelt. Schon lange suchte ich nach einer ToDo-Anwendung, die wieder vergisst! Klingt paradox. Aber wer seine Arbeitsweise ehrlich betrachtet, stellt fest, dass er oft Aufgaben plant, die sich nach kurzer Zeit wieder verwerfen. Bei manchen Aufgaben kommt ständig etwas dazwischen. Früher verurteile ich das an mir selbst als inkonsequent. Doch das ist eigentlich falsch. Es ist einfach stete Priorisierung. Mehr nicht. Microsoft To-Do beginnt jeden Tag tabula rasa: Auf der leeren Tafel. So werde ich gezwungen jeden Tag neu zu priorisieren und lösche irgendwann was ich ständig verschiebe. Denn offensichtlich ist es nicht so wichtig.

Für langristige und zusammenhängende Planungen nutze ich Trello. Wenn es um meine persönlichen Projekte geht: Wie den Heldenreisenblog mit Jasmin oder Versionen von Humanoid zu testen. Gerade wenn dies im Team abläuft. Trello lässt sich auch für andere Zwecke wie z.B. Informationssammlungen nutzen. Ich nutze es ausschließlich für Aufgaben. Angeordnet werden die Inhalte in sogenannten Kanban-Tafeln. Das sind nebeneinander dargestellte Listen, die meist Stadien eines Prozesses repräsentieren. Die einzelnen Elemente (bei mir also Aufgaben) durchwandern diese Stadien üblicher Weise von links nach rechts, was sehr übersichtlich wirkt.

4. Layout
Canva ist ein Online-Grafikprogramm, mit dem ohne Vorkenntnisse professionell wirkende Grafiken erstellt werden können. Es gibt zahlreiche Vorlagen für Visitenkarten, Präsentationen, Infografiken oder Social Media Templates. Die Nutzung von Canva ist umsonst, einige Vorlagen oder Stockbilder kosten pauschal einen US-Dollar.

5. Projektmanagement 
Für festgelegte (Kunden-)Projekte setzen wir im Team, sowohl mit Kehrwasser als auch mit Humanoid auf Zoho Sprints (als Alternative zu Jira von Atlassian – was aber ebenfalls sehr gut ist).

6. Namensgenerator
Auf der Plattform Namerobot können Unternehmer kreative Namen für Firmen, Projekte und Produkte finden. Vom Ideensammeln bis zur Marken- und Domainprüfung führt das Programm in fünf Schritten zum (hoffentlich) passenden Namen. Es gibt einen kostenlosen Testzugang. Alle wichtigen Funktionen sind im Starter-Paket enthalten. Das kostet knapp 30 Euro für einen Monat.

7. Datenaustausch
Mit dem Service WeTransfer lassen sich große Datenmengen verschicken. In der kostenlosen Version können bis zu 2 Gigabyte (GB) versendet werden. Für zwölf Euro pro Monat lassen sich bis zu 20 GB verschicken. Außerdem gibt es einen Passwortschutz und einen 100-Gigabyte-Langzeitspeicher.

8. Daten-Sharing
Dropbox ist ein virtueller Ordner, in dem Dokumente, Bilder und Videos für den eigenen Gebrauch gespeichert und für andere Nutzer freigegeben werden können. Dies funktioniert auch, wenn der Empfänger kein Dropbox-Konto besitzt. Nutzer haben von überall Zugriff auf ihre Dateien. Kostet in der Business-Version 12 Euro pro Nutzer und Monat.

9. E-Mail-Marketing
Wer viele E-Mails verschickt (beispielsweise als Newsletter), braucht einen guten Versand-Anbieter. Für kleinere Unternehmen und Gründer bietet sich die einfache und deutschsprachige Lösung Cleverreach an. Ab 10 Euro können 500 E-Mails pro Monat verschickt werden. Unternehmen mit größeren Verteilern sollten über eine umfangreichere Software nachdenken. Optivo ist einer der größten E-Mail-Marketing-Dienstleister in Deutschland und wird auch für den impulse-Newsletter benutzt.

10. Webseite
Mit dem Baukastensystem Jimdo lassen sich Webseiten ohne Design- und Programmierkenntnisse gestalten.  Das kann man schonmal verwenden, wenn man schnell etwas testen muss. Nicht als Ersatz für eine saubere Unternehmenswebseite. Es gibt zahlreiche Designvorlagen und verschiedene Optionen, die Seite zu individualisieren. Auch ein Onlineshop kann eingerichtet werden. Die Basisversion ist kostenlos, ab 5 Euro im Monat gibt es zusätzliche Funktionen.

11. Grafikdesign
99designs ist ein Online-Marktplatz für professionelles Grafikdesign. Vom Logo über das Briefpapier bis zur Website – Gründer bekommen hier alles für einen einheitlichen Außenauftritt. Der Auftraggeber schreibt einen Wettbewerb aus und kann dann aus den verschiedenen Entwürfen der Designer einen Vorschlag auswählen. Die Preise beginnen bei 279 Euro.

12. Co-Working
Google Drive ermöglicht mehreren Mitarbeitern das zeitgleiche Bearbeiten von Textdokumenten, Tabellen, Präsentationen und Grafiken. Die Dateien können außerdem mit Kommentaren und Notizen versehen werden. Bis zum Speicherplatz von 15 Gigabyte ist die Nutzung kostenlos. Für knapp 9 Euro erhält man 1000 weitere Gigabyte.

13. Team-Kommunikation
Slack ist ein Programm, das die Kommunikation im Team vereinfacht. Es gibt private und öffentliche Chats, in denen auch Links oder Dateien verschickt werden können. Slack lässt sich mit anderen Diensten wie Dropbox oder Google Drive verknüpfen. Es gibt eine kostenlose Variante mit einigen Einschränkungen. Die Standardversion kostet rund 7 Dollar pro Monat.

Übrigens: Slack ist zwar der bekannteste Team-Messenger, wir bei impulse nutzen aber den Dienst Rocket.chat. Weitere Tools, die die Zusammenarbeit erleichtern, finden Sie unter Collaboration Tools.

14. Sicherheit
Daten in der Cloud zu speichern ist praktisch, aber oft nicht besonders sicher. Mit dem Tool Boxcryptor können die eigenen Daten vor dem Upload verschlüsselt und so vor unbefugten Zugriffen geschützt werden. Die Basis-Variante ist kostenlos. Das Firmenpaket kostet 6 Euro pro Monat und Nutzer.

15. Weiterbildung
Gründer und Unternehmer müssen nicht unbedingt Programmieren lernen? Mag sein – aber es ist auch nicht schlecht, wenn sie es können. In der Codecademy kann jeder spielerisch verschiedene Programmiersprachen lernen. Darunter auch Python, JavaScript und Ruby. Die Kurse sind kostenlos, für einen persönlichen Lernplan, Quizze und einen extra Support muss ein Pro-Account für knapp 20 Dollar im Monat abgeschlossen werden.

16. Verkaufsmanagement
Pipedrive ist ein Tool zur Pflege von langfristigen Kundenbeziehungen. Es hilft, den Verkaufsprozess zu strukturieren, ermöglicht einen schnellen Überblick über alle Kundendaten und den Versand von Nachrichten und Rechnungen aus dem Programm heraus. Pipedrive gibt es ab 12 Euro pro Monat und Nutzer.

17. Sekretariat
Starbüro ist ein virtuelles Sekretariat, das Anrufe im Namen der eigenen Firma entgegennimmt. Die Gesprächsnotizen werden im Anschluss per SMS oder Mail weitergegeben. Anrufe können auch an bestimmte Personen weitergeleitet werden. Abgerechnet wird der Service pro Minute, die mit 0,49 Euro zu Buche schlägt.

18. Digitale Poststelle
Dropscan ist ein digitaler Briefkasten und bringt Unternehmer dem Traum vom papierlosen Büro ein Stück näher. Alle Geschäftsbriefe werden zu dem Berliner Start-up geschickt, dort eingescannt und in eine Cloud hochgeladen. So können die Nutzer von jedem Ort auf der Welt auf ihre gesamte Post zugreifen. Kostet ab 10 Euro pro Monat.

19. Buchhaltung
Fastbill unterstützt Unternehmer bei der Buchhaltung. Darüber können Angebote, Rechnungen und Mahnungen erstellt werden. Die Software unterstützt gängige Zahlungsmethoden wie PayPal, Lastschrift, Kreditkarte oder Sofortüberweisung. Das Programm informiert den Anwender automatisch über Zahlungseingänge und überfällige Zahlungen. Preis: ab 90 Euro pro Jahr.

20. Abschalten
Mit der Meditations-App Headspace können Unternehmer zur Ruhe kommen, durch spielerischen Achtsamkeitsübungen (dauern jeweils zehn Minuten). Nach einer kostenlosen Einführung kostet die App ab 6 Euro pro Monat.

Autor: Kevin Heusinger